Denkmal für homosexuelle Nazi-Opfer erneut beschmiert
Das Berliner Denkmal wurde in den vergangenen elf Jahren mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Berliner Tiergarten wurde erneut mit Farbe beschmiert.
In Berlin waren zum wiederholten Mal Vandalen am Werk. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma stellten am Sonntagabend gegen 21.15 Uhr die Beschädigung des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen fest. Bisher unbekannte Täter hatten die Glasscheibe des Mahnmals mittels schwarzer Farbe beschädigt. Der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin führt die Ermittlungen.
Offener Hass, mitten in Zürich – Angriff auf IDAHOBIT-Stand
Das Denkmal steht seit elf Jahren im Berliner Tiergarten und wurde bereits mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt. Schon drei Monate nach der Einweihung wurde das Sichtfenster erstmals eingeschlagen.
Im Oktober hatten Unbekannte in die Steinplatte vor dem Sichtfenster die Buchstaben «HIV» eingebrannt. Auch die beiden Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden schon beschädigt.
Wegen der wiederholten Fälle von Vandalismus will sich der LSVD Berlin-Brandenburg für eine Videoüberwachung von Gedenk- und Erinnerungsorten einsetzen. 76,2 Prozent der Mitglieder stimmten im Herbst für eine Überwachung, 23,8 Prozent war dagegen. Für die Videoüberwachung von Kriminalitätsschwerpunkten, an denen Menschen wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu Schaden kommen, stimmten 51,6 Prozent.
Bundestag beschloss Denkmal für verfolgte Homosexuelle Es wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben; das Denkmal war vom dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen worden. Die Künstler griffen dabei die Formensprache des Holocaust-Denkmals auf und ergänzten sie durch ein zusätzliches Element:
In einer Fensteröffnung ist ein Film mit einer Kuss-Szene zu sehen, der in einer Dauerschleife läuft – es begann mit einem Männerkuss, der 2010 von zwei küssenden Frauen abgelöst wurde.
Trans Frau beleidigt – Passant will helfen, wird geschlagen
Das könnte dich auch interessieren
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich
News
Wegen Pride-Fahne: Mann bei Gemeindefest in Essen verletzt
In Essen wird auf einem katholischen Gemeindefest mindestens ein junger Mann attackiert und verletzt. Der Angreifer störte sich offenbar an einer Regenbogenfahne. Der Bischof verurteilt die Attacke.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik