Denkmal für homosexuelle Nazi-Opfer beschädigt

Ausgerechnet am internationalen Holocaust-Gedenktag wurde das Denkmal mit schwarzer Farbe beschmiert

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
(Archivbild / Foto: Kriss Rudolph)
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen (Archivbild / Foto: Kriss Rudolph)

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen steht seit über 10 Jahren im Berliner Tiergarten und ist immer wieder Zielscheibe von Vandalismus. Nun schlugen die Täter am internationalen Holocaust-Gedenktag zu.

Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes zeigten am Montagvormittag die Beschädigung eines Denkmals in Tiergarten an. Am Sonntagabend hatte ein Angestellter der Firma gegen 20.40 Uhr schwarze Farbe auf der Scheibe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in der Ebertstrasse festgestellt. Die Ermittlungen zu dieser «gemeinschädlichen Sachbeschädigung» hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.

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Das Denkmal steht seit 10 Jahren im Berliner Tiergarten und wurde bereits mehrmals unter grober Gewaltanwendung beschädigt. Schon drei Monate nach der Einweihung wurde das Sichtfenster erstmals eingeschlagen.

Bundestag beschloss Denkmal für verfolgte Homosexuelle Es wurde auf Beschluss des Deutschen Bundestages gebaut und am 27. Mai 2008 der Öffentlichkeit übergeben; das Denkmal war vom dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen worden. Die Künstler griffen dabei die Formensprache des Holocaustdenkmals auf und ergänzten sie durch ein zusätzliches Element: In einer Fensteröffnung ist ein Film mit einer Kuss-Szene zu sehen, der in einer Dauerschleife läuft – es begann mit einem Männerkuss, der 2010 von zwei küssenden Frauen abgelöst wurde.

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