Das erste Swiss LGBTI-Label geht an …
Es war eine Premiere in Zürich: Das Gütesiegel für Diversity Management und Inklusion wurde erstmals verliehen
Am Dienstagabend wurden in Zürich sieben Unternehmen und Organisationen ausgezeichnet, die die umfassenden Anforderungen für das neue Swiss LGBTI-Label erfüllen. Die Credit Suisse AG, die Zürcher Kantonalbank und fünf weitere Preisträger beweisen den Initiator*innen zufolge, dass sie eine Kultur der Offenheit, Inklusion und Wertschätzung gegenüber ihren LGBTIQ-Mitarbeitenden leben.
Verschiedene Studien haben in den letzten Jahren den Nutzen von Inklusion und Diversity Management (DiM) am Arbeitsplatz untersucht. So stellte Lorena Parini, Leiterin des Instituts für Gender Studies der Universität Genf, 2015 bei einer Befragung von LGBTIQ-Arbeitnehmer*innen über deren Befinden am Arbeitsplatz fest; 70 % von ihnen hatten schon Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung beobachtet (Studie: «Etre LGBT au travail: résultat d‘une recherche en Suisse»).
Bernmobil setzt auf Vielfalt … und auf Zweideutigkeit
Gemäss der Studie «Diversity Management in der Schweiz 2017» (Prof. Dr. Andrea Gurtner, Berner Fachhochschule) erwarten die befragten Unternehmen, dass Organisationen mit professionellem DiM unter Einbezug aller Dimensionen wirtschaftlich erfolgreicher sind. Positive Zusammenhänge zwischen dem Grad der Offenheit der Unternehmenskultur und der empfundenen Unterstützung durch das Top-Management bestehen und beeinflussen die Arbeitszufriedenheit und die Verbundenheit mit dem Unternehmen positiv.
Das Label ist ein Gradmesser für eine offene, inklusive und wertschätzende Arbeitskultur
Das neue Swiss LGBTI-Label gibt nun Unternehmen und Organisationen erstmals die Möglichkeit, sich im Rahmen des Diversity & Inclusion Managements als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren und wahrgenommen zu werden. Das Label unterstützt Unternehmen und Organisationen bei der Integration der Dimensionen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in eine ganzheitliche DiM-Strategie und ist ein Gradmesser für eine offene, inklusive und wertschätzende Arbeitskultur.
Erste Vergabe des Labels Im Rahmen einer Feier im Atrium der Zürcher Kantonalbank wurden am Dienstagabend dieses neue Swiss LGBTI-Label erstmals übergeben. Stadtrat André Odermatt mit einer Grussbotschaft der Stadt Zürich sowie weitere Politik- und Wirtschaftsvertreterinnen gaben der Veranstaltung den gebührenden Rahmen. Vertreter*innen der Berufsnetzwerke Network und WyberNet als Initianten des Labels sowie der weiteren LGBTIQ-Dachorganisationen Pink Cross, LOS, Regenbogenfamilien und TGNS ebenso wie die Vergabekommission waren ebenfalls persönlich anwesend.
Vom KMU bis zur Grossbank Die Co-Präsidentin von WyberNet Susi Saxer und der Präsident von Network Daniel Seiler präsentierten diejenigen sieben Unternehmen und Organisationen, die als erste in der Schweiz die Anforderungen für das Swiss LGBTI-Label erfüllen und somit als Pioniere eine wichtige Rolle spielen. Es handelt sich um (in alphabetischer Reihenfolge) Unternehmen bis 250 Mitarbeiter*innen:
– Almacasa, Spectren AG – Mercer Schweiz AG
Unternehmen ab 250 Mitarbeiter*innen:
– Credit Suisse AG – Insel Gruppe, Universitätsspital Bern – SBB AG – VZ Holding AG – Zürcher Kantonalbank
Mehrstufiges Verfahren Das Swiss LGBTI-Label beruht auf einer Balance zwischen Eigenverantwortung durch Selbstdeklaration und dem Nachweis der deklarierten Massnahmen durch eingereichte Dokumente. Ein Online-Selbsttest auf www.lgbti-label.ch ermöglicht eine erste, schnelle und kostenlose Einschätzung. Die Anzahl der Mitarbeiter*innen bestimmt den Umfang des Fragebogens.
Inklusive Coming-out: Pink Apple erhält «LGBT+ Award»
Basierend auf der Auswertung des Fragebogens und der Überprüfung der eingereichten Dokumente wird ein Bericht erstellt, der auch die Grundlage für den Entscheid zur Vergabe des Labels ist. Das Label wird künftig regelmässig im Rahmen eines festlichen Aktes vergeben und gilt für drei Jahre.
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