Daniel Küblböck soll für tot erklärt werden

Der ehemalige DSDS-Teilnehmer wird seit 2018 vermisst

Daniel Küblböck an seinem Best-of-Konzert 2016 in Frankfurt. (Bild: Wikimops, CC BY-SA 4.0)
Daniel Küblböck an seinem Best-of-Konzert 2016 in Frankfurt. (Bild: Wikimops, CC BY-SA 4.0)

Der ehemalige «Deutschland sucht den Superstar»-Teilnehmer Daniel Küblböck wird seit zwei Jahren vermisst. Nun soll er für tot erklärt werden.

Der bei einer Kreuzfahrt im September 2018 verschollene Sänger Daniel Küblböck könnte am 26. September für tot erklärt werden, wie eine Sprecherin des Amtsgerichtes Passau am Freitag mitteilte. Es sei nach dem Verschollenheitsgesetz ein solches Aufgebot ergangen und in der Tageszeitung veröffentlicht worden.

Darin heisst es einem Bericht der Passauer Neue Presse zufolge: «Der Verschollene wird aufgefordert, sich bis spätestens 25. September 2020 beim Amtsgericht Passau (…) – Abteilung für Verschollenheitssachen – zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann.» Ferner ergehe die «Aufforderung an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem angegebenen Zeitpunkt Anzeige zu machen».

Küblböck hatte in der ersten Staffel der Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» (RTL) im Jahr 2003 den dritten Platz belegt. Danach wurde er in den Medien häufig als eine Art Witzfigur vorgeführt; auch am Dschungelcamp nahm er teil und wurde im Jahr 2004 Dritter. Anfang September 2018 war er vor der Küste Kanadas verschwunden. Die Ermittler gingen von Suizid aus.

Ein Überwachungsvideo des Kreuzfahrtschiffes zeigte, dass zur fraglichen Zeit eine Person von Bord sprang. Einen Tag nach Küblböcks Verschwinden hatte die kanadische Küstenwache die Suche nach ihm – wegen der geringen Überlebenschance im kalten Wasser – eingestellt.

Ende 2018 war ein Buch der ehemaligen Stylistin unter dem Titel «Daniel Küblböck – die wahre Geschichte» erschienen – ein Vertrauter des queeren Sängers kritisierte jedoch die Veröffentlichung als «Grabräuberei» (MANNSCHAFT berichtete).

Der Vater des Sängers, Günther Küblböck, schrieb 2019 auf der Webseite daniel-kueblboeck.de, dass weder er noch jemand anderes aus der Familie Daniel «jemals» für tot erklären lassen wolle. «Es gibt für uns keinerlei Grund für solch einen Schritt, schon gar nicht wegen erbschaftlichen Angelegenheiten.»

 Zu 100 Prozent ausgeschlossen, dass Daniel einen Selbstmord geplant hat

Weiter schrieb Küblböcks Vater: «Daniel war nicht depressiv, aber er hatte seit kurzem psychische Probleme, die man wohl am Besten mit einer Art Psychose beschreiben kann. Ich kann für mich zu hundert Prozent ausschliessen, dass Daniel einen Selbstmord geplant oder vor hatte sein Leben zu beenden. Dies kann er nur in einem Ausnahmezustand getan haben, ohne sich wirklich im Klaren darüber zu sein, was er tut und welche Folgen das haben wird. Wir haben uns durch seine plötzliche Wesensveränderung, die sich in den letzten Wochen in vielen Facetten gezeigt hat, grosse Sorgen gemacht und so habe ich alles daran gesetzt, diese Reise zu verhindern.»

Er habe daher schon im Vorfeld die Verantwortlichen des Schiffes darum gebeten, ein besonderes Auge auf Daniel zu haben.

Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.

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