Cyber-Attacke auf Kampagnenseite für die Ehe für alle
Die Attacken kommen von IP-Adressen aus dem Ausland
Ende September wird über die Ehe für alle abgestimmt. Aktuell läuft weltweit ein Angriff auf die Webseite des nationalen Ja-Komitees. Tausende Aufrufe pro Sekunde sollen sie zum Stillstand bringen. Zeitweise war sie offline.
Am Mittwoch merkte ein Mitarbeiter des nationalen Komitees Ehe für alle, dass die Webseite www.ehefueralle.ch offline ist. Nachfragen beim Webhosting-Provider «Hostpoint» ergaben, dass dies Seite mit einer DDOS-Attacke (Distributed-Denial-of-Service attack) angegriffen werde, heisst es in einer Presseerklärung des Ja-Komitees von Mittwoch.
Laut dem Provider «Hostpoint» ist die Webseite momentan spezifisch betroffen. Es fänden keine grösseren Angriffe auf andere Webseiten statt. Hostpoint verwaltet aktuell über 300.000 Webseiten. Hostpoint habe Aufrufe aus dem Ausland gesperrt und blockiere verdächtige IP-Adressen manuell.
Wer dahinter stecke, lässt sich nicht eruieren. Die Attacken kämen von IP-Adressen aus dem Ausland (bspw. Thailand oder Russland). Die Hintermänner könnten in der Schweiz sein, heisst es.
Olga Baranova, Kampagnenleiterin für die Ehe für alle, erklärt: «Dies ist nicht nur ein Angriff gegen das Ja-Komitee, sondern gegen die ganze Schweizer Demokratie. Solche kriminellen Methoden zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Der Versuch, uns auf diese Weise in die Knie zu zwingen ist nur ein weiterer Ansporn, mit aller Kraft für ein Ja zur Ehe für alle am 26. September zu kämpfen.»
Derweil macht die Gegenseite der Eheöffnung mit Bildern von weinenden Babys und betrübten Kleinkindern Stimmung. Auch die Samenspende für lesbische Paare lehnen sie ab. Facebook löschte dieses Motiv (MANNSCHAFT berichtete).
Laut einer aktuellen Tamedia-Umfrage findet die Vorlage zur Eheöffnung und der Zulassung lesbischer Paare zur Samenspende derzeit eine Mehrheit von 64 % (MANNSCHAFT berichtete). Abgestimmt wird am 26. September.
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