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CVP: «Mann + Mann: Geht nicht»

Will sich «an die Spielregeln der Biologie» halten: Christian Ineichen, CVP-Präsident des Kantons Luzern. (Pressebild: christian-ineichen.ch)

Mit seinem Tweet «Mann+Frau: Geht. Frau+Frau: Geht irgendwie. Mann+Mann: Geht nicht.» hat der Luzerner CVP-Präsident Christian Ineichen seine Meinung zum Thema «Ehe für alle» geäussert.

Die Debatte angestossen hat CVP-Politiker Michael Kaufmann aus dem Kanton Aargau. Auf Twitter teilte er ein Zitat von Alt-Bundesrätin Ruth Metzler, ebenfalls CVP, die sich gegenüber dem Magazin der Zurich Pride für mehr Rechte für homosexuelle Paare aussprach. Metzler war 2002 als damalige Justizministerin treibende Kraft hinter dem definitiven Gesetzesvorschlag für die eingetragene Partnerschaft. Nun sei die Zeit reif, «um über weitere Gleichstellungsschritte zu diskutieren – die Politik ist gefordert!», sagte sie gegenüber der Zurich Pride.

Seit der parlamentarischen Beratungen zur eingetragenen Partnerschafts sind rund 15 Jahre ins Land gezogen. Alt-@CVP_PDC-Bundesrätin Ruth Metzler ist davon überzeugt, dass die Zeit nun reif ist über weitere Gleichstellungsschritte zu diskutieren. #EhefuerAlle pic.twitter.com/IC69EpaVRb

— Michael Kaufmann (@TheDudeLebovski) 6. Mai 2018

Mann+Frau: Geht.
Frau+Frau: Geht irgendwie.
Mann+Mann: Geht nicht.

— Christian Ineichen (@Chr_Ineichen) 8. Mai 2018

Ineichen, der sich auf seiner Website als «Die Eiche. Aus dem Entlebuch» bezeichnet, teilt die Meinung seiner ehemaligen Parteikollegin nicht. «Wir sollten in den Grenzen der Biologie bleiben und deren Vorsehungen anerkennen», twitterte er.


Und: Wir sollten in den Grenzen der Biologie bleiben und deren Vorsehungen anerkennen.

— Christian Ineichen (@Chr_Ineichen) 7. Mai 2018

Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Die CVP würde ihr «rückständiges, stockkonservatives Gesicht zeigen», twitterte Marco Baumann, Vizepräsident der Stadtluzerner Jungfreisinnigen und Vorstandsmitglied von Pink Cross Schweiz. Anne-Sophie Morand, Präsidentin der Jungfreisinnigen Kriens und Vertreterin der Zurich Pride, doppelt nach: «Und so einer ist CVP-Präsident.»

Die @cvpluzern zeigt ihr rückständiges stockkonservatives Gesicht. Die #ehefueralle will die Öffnung der zivilrechtlichen Ehe und den Zugang zum Adoptionsverfahren für homosexuelle Paare ermöglichen, nicht Gott spielen. Zivilehe und verwaiste Kinder sind durch Menschen verursacht https://t.co/YIAYy4ksJt

— Marco Baumann (@MarcoBume) 8. Mai 2018

Und so einer ist CVP-Präsident des Kantons Luzern😳😵👎🏼 #20minuten #blick #luzernerzeitung #blickamabend #nzz #tagesanzeiger #watson #nau #cvp #FDP #spschweiz #glp #jungfreisinnigeschweiz pic.twitter.com/RQmNZjKS9J

— Anne-Sophie Morand (@morand_as) 8. Mai 2018

Gegenüber der Luzerner Zeitung sagte Ineichen, die Tweets würden seine persönliche Meinung widerspiegeln und nicht die Haltung der CVP: «Die Kommentare habe ich notabene über meinen privaten Twitter-Account abgesetzt.» Der Politiker habe Mühe damit, wenn man plötzlich das ganze Familienbild auf den Kopf stellen wolle. «Ich bin der Ansicht, dass man sich in der Familienpolitik an den Spielregeln der Biologie orientieren soll. Grundsätzlich bin ich schon dafür, dass man über neue Modelle in Partnerschaft und Familie sprechen und diese auch offen diskutieren soll. Ich persönlich bin so weit aufgeschlossen, dass ich neue Lebensformen und Partnerschaftsmodelle akzeptiere.»

Der 39-jährige Politiker zeigt sich aber auch gesprächsbereit, die Debatte über die «Ehe für alle» müsse man führen. «Merkwürdigerweise zeigt sich nun ein Teil derjeniger, die immer Toleranz fordern, sehr intolerant gegenüber Leuten wie mir, die eine andere Meinung haben. Offenbar habe ich da in ein Wespennest gestochen. Aber ich würde lieber mal mit denen, die anderer Meinung sind als ich, auf ein Bier zusammensitzen und reden, statt deren kritische Kommentare auf Twitter lesen zu müssen», sagte er.



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