CSD und Stadtfest sollen 2022 wieder gross gefeiert werden in Berlin

Der Ukraine-Konflikt könnte die optimistische Planung allerdings beeinflussen

Der CSD 2021 (Foto: Jörg Carstensen/dpa)
Der CSD 2021 (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Zwei Sommer fielen in Berlin wegen der Pandemie viele LGBTIQ-Feste aus oder wurden ins Internet verlegt. Dieses Jahr soll alles anders werden.

Die Lockerungen der Corona-Massnahmen lassen die Berliner Stadtfest-Veranstalter*innen hoffnungsvoll auf den Sommer blicken.

Der Christopher Street Day soll sogar so gross werden wie vor der Pandemie – mit einer Million Feiernder im Zentrum der Stadt. «Wir rechnen mit so vielen Menschen wie 2019», sagte CSD-Vorstandsmitglied Nasser El-Ahmad der Deutschen Presse-Agentur. Auch Organisator*innen des lesbisch-schwulen Stadtfestes wollen an die Zeiten vor der Pandemie anknüpfen.

Die CSD-Parade soll am 23. Juli mit Bühnen, Musik-Trucks und vielen politischen und aktivistischen Redebeiträgen stattfinden und in der Leipziger Strasse starten. Endpunkt sei wieder das Brandenburger Tor. (MANNSCHAFT berichtete über einen Zusammenstoss beim CSD 2021 mit der Berliner Polizei.)

Die Organisator*innen gehen davon aus, dass bis dahin alle Corona-Regeln aufgehoben sind – auch die Maskenpflicht für Veranstaltungen, sagte El-Ahmad weiter. Sie stünden in regelmässigem Austausch mit Verwaltung und Polizei. Sollte es erforderlich sein, sei ein Hygienekonzept ausgearbeitet worden. Angemeldet sind bei der Polizei bislang rund 500.000 Menschen.

Die Organisator*innen gehen davon aus, dass bis dahin alle Corona-Regeln aufgehoben sind – auch die Maskenpflicht

Im Jahr 2019 hatten die Veranstalter*innen eine Million Teilnehmer gezählt. 2020 wurde der Protest wegen der Corona-Pandemie ins Internet verlegt. 2021 gab es dann wieder eine Demo mit Zehntausenden Menschen. Die Polizei sprach von etwa 65.000 Teilnehmenden, die Veranstalter*innen von 80.000. (MANNSCHAFT sprach mit den Organisator*innen des CSD Magdeburg über die Bedeutung von Pride-Veranstaltungen jenseits der grossen Städte und mit Teilnehmenden aus dem eher ländlichen Bereich im Osten Deutschlands.)

Stadtfest in Schöneberg Positiv gestimmt zeigen sich auch die Veranstalter*innen des lesbisch-schwulen Stadtfestes am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg. Das Fest soll nach zwei Jahren Corona-Pause am 16. und 17. Juli wieder im vollen Umfang mit Bühnen und Ständen stattfinden, sagte ein Sprecher. (MANNSCHAFT berichtete über die zwei letzten abgesagten Stadtfeste.)

Die Tourismusgesellschaft des Landes gab sich ebenfalls optimistisch. «Alle sind sehr ungeduldig, an die Pandemie endlich einen Haken zu machen», sagte Geschäftsführer Burkhard Kieker.

Die Stadt plant diesen Sommer einen mehrwöchigen Kultursommer an Orten, die sonst keine Kulturorte sind. Die Tourismusgesellschaft hält es weiterhin für möglich, dass bei den Übernachtungen ein Niveau von 75 bis 80 Prozent des Vor-Corona-Jahres erreicht wird. 2019 habe es rund 34,1 Millionen Übernachtungen in Berlin gegeben.

Unklar sei noch, welche Auswirkungen der Ukraine-Krieg haben werde, sagte Kieker.

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