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CDU und SPD verhandeln Koalition – Kein Gendern an Schulen

Pläne für Hessen

Hessen
Hessen: Spitzen von CDU und SPD in Koalitionsverhandlungen (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Fünfeinhalb Wochen nach der Landtagswahl verhandeln CDU und SPD nun über ein mögliches Regierungsbündnis. Zum Start werden viele freundliche Worte gewechselt, Zuversicht wird verbreitet.

Die Spitzen von CDU und SPD in Hessen loten seit Mittwoch bei Koalitionsverhandlungen die Basis für ihre geplante gemeinsame Landesregierung aus. In den Sondierungsgesprächen sei ein sehr stabiles Vertrauensverhältnis gewachsen, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) zum Auftakt in Wiesbaden. Es seien Gespräche «auf Augenhöhe» gewesen.

Die Parteien wollen in Schulen, Unis und Rundfunkanstalten bestimmte genderneutrale Schreibweisen verbieten. In einem Sondierungspapier heisst es, man wolle «festschreiben», dass staatliche und öffentlich-rechtliche Institutionenauf das Gendern mit Sonderzeichen verzichten sollen.

Die Frankfurter Rundschau berichtete schon über Jubelstimmung beim «Volksbegehren gegen Genderzwang». Die zukünftige Koalition in Wiesbaden habe sich des Anliegens der Bürgerinitiative und damit «dem Willen der Mehrheit der hessischen Bevölkerung» angenommen, so die Initiative aus Kassel.


Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hate sich kürzlich gegen das Gendern ausgesprochen, allerdings für Vielfalt und Modernität in der französischen Sprache plädiert. «Wir müssen dieser Sprache erlauben, zu leben, sich inspirieren zu lassen und Worte am anderen Ende der Welt zu stehlen», sagte Macron bei der Eröffnung der internationalen Cité der französischen Sprache im Schloss von Villers-Cotterêts. Aber man müsse nicht dem Zeitgeist nachgeben. «Das Maskulinum ist das Neutrum, man muss keine Punkte in die Mitte der Wörter setzen oder Bindestriche oder andere Dinge, um sie lesbar zu machen», sagte Macron.

Gendern ist in Frankreich wie auch in Deutschland immer wieder ein Streitthema. Diskutiert wird, ob – und wenn ja, wie – die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden können oder sollten – um zum Beispiel Frauen offensiver einzubeziehen. Die Rolle des Sterns übernimmt im Französischen ein Punkt, der es ermöglichen soll, Worte so zu schreiben, dass sie gleichzeitig die männliche und die weibliche Form einer Bezeichnung sichtbar machen. 2021 hatte der Bildungsminister inklusive Sprache an Schulen verboten.

Auch der Schweizer Autor Martin Suter hält nicht viel vom Gendern. Er habe nicht mehr genug Lebenszeit, sich damit zu befassen(MANNSCHAFT berichtete). Dagegen will SP-Nationalrätin Céline Widmer mehr Mut zum Gendern. Ihr Ziel: eine trans-inklusive Sprache (MANNSCHAFT berichtete).



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