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SP-Nationalrätin Céline Widmer will mehr Mut zum Gendern

Ihr Ziel: eine trans-inklusive Sprache

Genderstern
Foto: Twitter & dpa

Die SP-Nationalrätin Céline Widmer will trans-inklusive Sprache in der Bundesverwaltung umsetzen, etwa durch den Gebrauch von Genderstern oder den Genderdoppelpunkt.

«Das generische Maskulin (Bürger) ist nicht zulässig. Für die Bundeskanzlei steht dabei ausser Frage, dass auch dort, wo in Texten des Bundes Paarformen (Bürgerinnen und Bürger) verwendet werden, alle Geschlechtsidentitäten gemeint sind. Die deutsche Sprache hat bislang keine Mittel herausgebildet, die es erlauben würden, auch Geschlechtsidentitäten ausserhalb des binären Modells in solchen Formulierungen ausdrücklich zu erwähnen» – So heisst es in einem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren von Texten des Bundes, den die Bundeskanzlei im Juni des letzten Jahr publizierte.

Jetzt wird es konkreter: SP-Nationalrätin Céline Widmer fordert in einem Postulat den Bundesrat auf, zu prüfen, wie eine trans-inklusive Sprache in der Bundesverwaltung umgesetzt werden kann. Damit auch trans oder non-binäre Personen angesprochen sind.

Das Verbot des Gendersterns der Bundeskanzlei ist schlicht nicht zeitgemäss. https://t.co/R9xqggKeXy via @watson_news von @sara_sera_

— Céline Widmer (@CelineWidmer1) May 12, 2022

Dass die Bundeskanzlei typografische Mittel wie Genderstern oder den Genderdoppelpunkt ablehnt, kann SP-Nationalrätin Widmer laut einem Bericht von Watson nicht nachvollziehen: «Einerseits anerkennen sie das Bedürfnis, sprechen aber ein Verbot aus, den Genderstern zu benutzen.» Schliesslich verwendeten Universitäten oder die Stadt Bern den Genderstern bereits.


Widmer legt sich nicht fest, welches typografische Zeichen man am Schluss benutzen könnte. Hauptsache man schaffe eine trans-inklusive Sprache. «Es nicht einmal zu versuchen, finde ich mutlos und ein Kniefall vor genau jenen, die sich grundsätzlich gegen eine gendergerechte Sprache aussprechen.»

Im Leitfaden des letzten Jahres hiess es, Genderstern, Genderdoppelpunkt, der Gender-Gap und Gender-Mediopunkt seien «nicht geeignet», dem Anliegen gerecht zu werden: Sie verursachten eine ganze Reihe von sprachlichen, hiess es: Ausserdem sprächen «sprachpolitische und rechtliche Gründe» gegen die Verwendung dieser Zeichen.

Ob sich Widmer durchsetzen kann, wird sich zeigen. Der St. Galler SVP-Nationalrat Mike Egger erklärt schon im letzten Sommer laut SRF: Es könnten geschlechterabstrakte oder geschlechtsneutrale Formen verwendet werden: «Damit sollte eigentlich der ganzen Sache Rechnung getragen sein.»


Sein FDP-Ratskollege Andri Silberschmidt verlangte «lesefreundliche Lösungen» und sagte damals: Alle sollten so schreiben, wie sie wollten.


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