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Bisexuelle Frauen haben häufiger Gesund­heitsprobleme

Sie erleben Ausgrenzung – oft auch innerhalb der LGBTIQ-Community

bisexuelle Frauen
Symbolfoto: Sam-McNamara / Unsplash

Eine Studie der Brighton and Sussex Medical School ergab, dass queere Menschen weniger gesund sind als Heterosexuelle. Besonders betroffen: bisexuelle Frauen.

Wie das Magazin L-Mag berichtet, treten demnach langfristige körperliche und psychische Gesundheitsprobleme bei lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen mehr als doppelt so häufig auf als bei Heterosexuellen. Bemerkenswert an der neuen Studie aus Grossbritannien sei allerdings, dass speziell bisexuelle Frauen betroffen sind: «Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit sogar mehr als viermal so hoch», heisst es.

Die Forscher*innen hatten Daten ausgewertet, die 2015-16 von rund 836‘000 Erwachsenen erhoben wurden, darunter knapp 24‘000 Personen, die sich als LGBTIQ identifizierten. Die Befragten sollten dabei eine Einschätzung ihrer Lebensqualität geben, aber auch ihre körperliche und psychische Gesundheit, ihren Umgang mit der eigenen Gesundheit und ihre Erfahrungen im Gesundheitswesen bewerten.

Ergebnis: LGBTIQ erlebten häufiger als Heterosexuelle eine schlechtere Lebensqualität, fast alle fühlten sich unsicher im Umgang mit ihrer Gesundheit. Ausserdem berichteten sie häufiger als Heterosexuelle, dass sie an einer chronischen Krankheit oder einer langfristigen psychischen Erkrankung leideten.


«Biphobie»
Von länger anhaltenden psychischen Problemen sind bisexuelle Frauen dabei besonders betroffen, schreibt L-Mag: 22,1 Prozent berichteten von entsprechenden Problemen. Zum Vergleich: Bei Hetero-Frauen waren es nur 5,5 Prozent.

Die Autor*innen der Studie weisen darauf hin, dass LGBTIQ zwar insgesamt gesundheitlich weniger gut dastünden als Heterosexuelle, dass jedoch Bisexuelle die schlechtesten gesundheitlichen Ergebnisse haben und die negativsten Erfahrungen im Gesundheitswesen gemacht hätten.

Woran liegt das? Es ist die Rede von sogenannter «Biphobie» und von Vorurteilen, denen Bisexuelle zusätzlich zur Diskriminierung, die alle Nicht-Heterosexuellen erleben, ausgesetzt seien. Und das nicht nur in der Mainstream-Heterogesellschaft, sondern auch innerhalb der queeren Community (MANNSCHAFT berichtete).


Bisexualität komme oft zu kurz im gesellschaftlichen Diskurs, legt auch das neue Sachbuch «Bi – Vielfältige Liebe entdecken» (Hanser-Verlag) dar. Die Autorin, die Rechtspsychologin Julia Shaw, sagt: «Bisexualität ist kein Trend» (MANNSCHAFT berichtete).


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