Bettina Böttinger rechnet mit Harald Schmidt und Stefan Raab ab
Die beiden hätten die Häme im deutschen Fernsehen salonfähig gemacht
Anlässlich ihres Abschieds vom «Kölner Treff» blickt Bettina Böttinger auf ihre Karriere zurück. Die lesbische Moderatorin erhebt dabei Vorwürfe gegen Harald Schmidt und Stefan Raab.
Nach 30 Jahren im WDR ist Schluss: Bettina Böttinger war am vergangenen Freitag zum letzten Mal Gastgeberin der beliebten WDR-Talkshow «Kölner Treff» (MANNSCHAFT berichtete). «Ich gehe mit einem guten Gefühl, denn diese Jahre waren reich an Erfahrung und reich an Begegnungen mit wunderbaren und interessanten Menschen. Das ist ein Schatz, den ich in mir trage und den mir niemand nehmen kann», sagte Böttinger der DPA (MANNSCHAFT berichtete).
«Feindseliger Akt» Wen die 67-Jährige mit den «wunderbaren Menschen» bestimmt nicht gemeint hat, ist Entertainer und Kabarettist Harald Schmidt. Dieser fragte sein Publikum 1996, was denn eine Ausgabe der Emma, Eierlikör, eine Kloschüssel und Bettina Böttinger gemeinsam hätten. Antwort: «Die würde kein Mann freiwillig anfassen.»
Im weiteren Verlauf der Sendung machte Schmidt zudem wiederholt Anspielungen auf ihre sexuelle Orientierung. Bettina Böttinger, die damals schon offen lesbisch lebte, erschien in einer späteren Show, sagte, dass der Witz sie sehr verletzt habe, und verliess das Studio.
Gegenüber der Bild sagte Böttinger nun, die «unverschämte Bemerkung von Harald Schmidt 1996» sei «einfach nur lächerlich, ein schlichtweg feindseliger Akt» gewesen.
Historische Leistung «Schwämmchen drüber. Ist lange her und hat meinem Ansehen nicht geschadet. Ich habe mich ja entsprechend gewehrt und das war nach damaligem Standard schon relativ mutig von mir.»
Dennoch startet sie noch einen letzten Seitenhieb gegen Schmidt – und gegen dessen Late-Night-Show-Kollegen Stefan Raab. Die beiden Herren hätten nämlich etwas Historisches geschafft: «Sie haben die Häme salonfähig gemacht im deutschen Fernsehen.»
Schmidts Nicht-Reaktion Sie habe nicht im Zentrum von Schmidts Häme stehen wollen und sich deshalb früh entschieden, dass sie nie ein Opfer sein wolle. «Und deshalb habe ich ihm vor seinem Publikum die Meinung gegeigt und bin da als Gewinnerin raus. Sich wehren, auch mal aufstehen und für andere einstehen, das ist das, was unser Miteinander ausmacht.» Schmidt interessiere sie heute nicht mehr.
Und Schmidt? Den scheint das Ganze auch nicht zu interessieren. In einem Interview mit Ippen Media hat er inzwischen nämlich auf die Vorwürfe reagiert – oder eben nicht reagiert. Er sagte lediglich: «Geht in Ordnung. Grüsse!»
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