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Bern soll Sicherheit von Queers bei WM in Katar gewährleisten

Eine entsprechende Interpellation wurde jetzt eingereicht

Katar
Souq Waqif Doha, Hauptstadt von Katar (Foto: Nikku/XinHua/dpa)

Die Fussball-WM findet dieses Jahr in Katar statt – einem Land, wo gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen kriminalisiert und mit mehreren Jahren Haft bestraft werden. Pink Cross fordert deshalb Bern auf, queere Personen der Schweizer Delegation und Fans, die nach Katar reisen, vor Verfolgung zu schützen.

Noch acht Monate bis zur Fussball-Weltmeisterschaft in Katar. SP-Nationalrat und Pink Cross Vorstandsmitglied Angelo Barrile hat eine entsprechende Interpellation eingereicht. Der Bundesrat soll verschiedenen Fragen beantworten, etwa: Welche Massnahmen würden zum Schutz von schwulen und bisexuellen Spielern und der Delegation, welche die Spieler betreuen, ergriffen, um ihre Sicherheit auch ausserhalb des Fussballstadions zu gewährleisten?
Welche Massnahmen würden ergriffen, um die Sicherheit aller Schweizer Fans zu gewährleisten, die zur WM nach Katar reisen, und werde der Bundesrat die FIFA auffordern, Massnahmen zum Schutz der Meinungsäusserungsfreiheit und zum Schutz von allen queeren Personen, die nach Katar reisen, zu ergreifen?

Und: Wird er sich an die Regierung von Katar wenden, um die Sicherheit und Nicht-Diskriminierung von queeren Personen in Katar auch ausserhalb der WM zu verbessern?

Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, erläuterte am Freitag in einer Pressemitteilung: «Die Begeisterung für Fussball ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. So gibt es viele queere Fussballfans und sogar explizit schwul-lesbische Fanclubs wie die ,Wankdorf Junxx‘ der Berner Young Boys. Selbstverständlich werden auch viele queeren Fans an die Fussballweltmeisterschaft 2022 nach Katar reisen. Doch für sie könnte das gefährlich werden: In Katar wird gleichgeschlechtlicher Sex noch immer mit mehreren Jahren Haft bestraft!» Es sei zudem davon auszugehen, dass mehrere queere Personen Teil der Schweizer Delegation sind, etwa Begleiter*innen der Spieler.


Angelo Barrile, SP-Nationalrat und Vorstandsmitglied von Pink Cross, habe deshalb eine Interpellation eingereicht, um sich nach den Massnahmen zu erkundigen, die von der Schweiz ergriffen werden, um ihre Sicherheit und Nicht-Diskriminierung zu gewährleisten.

Als Sitzland der FIFA, die von einem Schweizer geleitet wird, trägt unser Land zudem eine besondere Verantwortung.

«Die Schweiz steht in der Pflicht, ihre Spieler, die gesamte Delegation und die Schweizer Fans, die an die WM nach Katar reisen, zu schützen. Als Sitzland der FIFA, die von einem Schweizer geleitet wird, trägt unser Land zudem eine besondere Verantwortung», betont Barrile.

In Katar stehe auch die Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit auf dem Spiel, wie das jüngste Beispiel des Verbots von regenbogenfarbenem Spielzeug zeige, das vom katarischen Handelsministerium als «mit Slogans versehen, die gegen islamische Werte verstossen» beurteilt wurde (MANNSCHAFT berichtete).


Die Interpellation fokussiert einerseits auf die Gewährleistung der Sicherheit der Schweizer Delegation und Fans. Andererseits erwartet Pink Cross, dass sich die Schweiz dafür einsetzt, dass sich die Situation für queere Personen in Katar auch ausserhalb der WM verbessert und die FIFA Massnahmen zum Schutz der Meinungsäusserungsfreiheit ergreift.

Indes läuft der Ticketverkauf zur umstrittenen Fussball-WM in Katar. Forderungen nach einem Boykott haben bisher wenig gebracht (MANNSCHAFT berichtete).


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