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Queerer Volleyballer Benjamin Patch beendet seine Karriere

Der 27-Jährige will sich stärker seinen Kunst- und Modeprojekten widmen

Benjamin Patch
Benjamin Patch (Foto: Felix Kästle/dpa)

Benjamin Patch war der erste offen queere Spieler im deutschen Profisport. Nun will er seine Karriere beenden, berichtet der Tagesspiegel (hinter Bezahlschranke).

Der Diagonalangreifer Benjamin Patch hatte zuvor erklärt, er wolle eine Auszeit vom Volleyball nehmen. Zwar hat der 27 Jahre alte US-Nationalspieler noch einen Vertrag beim deutschen Meister, der bis 2024 gilt. Doch der Verein, die BR Volleys, sei bereit, das Arbeitsverhältnis auszusetzen, hiess es noch vor eine Woche.

Patch, der gerne tanzt und in seinem Studio töpfert, wolle sich stärker als bisher in seinen Kunst- und Modeprojekten verwirklichen. Dafür werde der Volleyball vorerst ruhen. Ob und wann Patch noch einmal auf den Volleyballcourt zurückkehren wird, lässt er offen, erklärte der Verein und veröffentlichte einen Offenen Brief von Patch.

 

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Der Verein würdigte das die «unvergleichlichen Athletik» des «Sprungwunders». Patch habe in den zurückliegenden vier Spieljahren als Hauptangreifer der BR Volleys der Volleyball Bundesliga seinen Stempel aufgedrückt. «Drei Meistertitel (2019, 2021 und 2022) sammelte Patch mit dem Hauptstadtclub, dazu zeigte er eine überragende Vorstellung beim Pokalsieg 2020 in Mannheim.»


Patch, der insgesamt zwölf Geschwister hat, verliess die USA und wechselte nach Europa, zunächst nach Italien. 2018 bekam er das Angebot, nach Berlin wechseln zu können – und die deutsche Hauptstadt fühlt sich für ihn nun so an, als könne er nach langem Luftanhalten endlich ausatmen. «Es ist ein wundervoller Ort, um sich selbst kennenzulernen und akzeptiert zu werden, egal wer und egal wie man ist», sagt er.

Nach seinem Coming-out hatte er erklärt, es habe für ihn «keinen Schockeffekt» gehabt. «Was hätten die Leute denn tun sollen? Sollen sie dich feuern, weil du queer oder schwul bist? Die ganze Welt wäre hinter solchen Menschen her», sagte Patch. «Es muss sich normalisieren, weil es etwas ganz Normales ist.» (MANNSCHAFT+).

Berlin sei die richtige Stadt für ihn, die Volleys der richtige Verein, erklärte er. «Im 21. Jahrhundert sollte es im Sport selbstverständlich sein, sich outen zu können», sagte Geschäftsführer Kaweh Niroomand dem Tagesspiegel und verlängerte den Vertrag von Patch bis 2024.



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