Beispielhaft für Sachsen: Pirna eröffnet LGBTIQ-Zentrum
Die sächsische Stadt Pirna hat jetzt eine LGBTIQ-Anlaufstelle, mitten in der Stadt. Sachsens Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) hat sie am Montag offiziell eröffnet. Der Verein CSD Pirna betreibt das „Begegnungszentrum zur Förderung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“, was in der Region ein bislang einmaliges Projekt ist. Und umso wichtiger: In Sachsen war die AfD bei der Bundestagswahl im Herbst stärkste Partei geworden.
Köpping lobte das Engagement der Organisatoren und kündigte an, das Vorhaben weiter zu unterstützen – finanziell, aber auch moralisch. „Gerade, weil noch immer Minderheiten diskriminiert werden, ist solch eine Anlaufstelle immens wichtig“, sagt die Ministerin, deren Haus das Projekt mit fast 24.000 Euro fördert.
Vorurteile, so die Ministerin, ließen sich am besten in Begegnungen abbauen. Über ein Jahr lang hatte der Verein CSD Pirna daran gearbeitet, die Begegnungsstätte aufzubauen. Sie öffnet zweimal pro Woche und dient in erster Linie als Treff für queere Menschen, insbesondere auch für Flüchtlinge, die dort offen über alles sprechen können. Ergänzt wird das Angebot durch Workshops, Kinoabende und psychologische Beratung.
Marie Therese Greiner-Adam, Projektleiterin verwies auf die hohe Zahl an AfD-Wählern und konservativen Bürgern in Pirna, die oft Probleme mit Homosexualität und transidenten Menschen hätten. „Es gibt noch viele Vorurteile und viele Klischees, und die wolle man abbauen“, so Greiner-Adam gegenüber dem MDR. Immerhin: Pirna gehört neben Leipzig zu den Städten in Sachsen, wo zur Pride-Saison die Regenbogenflagge am Rathaus flattert. In Dresden tut man sich damit seit Jahren schwer.
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