Befreite Stadt Charkiw feiert Pride: «United as Never Before»

Um Spenden wird gebeten

Foto: Charkiw Pride
Foto: Charkiw Pride

Nach dem Rückzug russischer Truppen feiern die Ukrainer*innen in den befreiten Gebieten im Osten des Landes ihren Zwischenerfolg. In Charkiw will man nun sogar die Pride feiern.

Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste am Mittwoch nach Isjum im Gebiet Charkiw, machte Selfies mit Soldaten der ukrainischen Armee und liess sich neben der ukrainischen Fahne ablichten, wie Fotos im Telegram-Kanal des 44-Jährigen zeigten. «Unsere blau-gelbe (Flagge) weht über dem befreiten Isjum», teilte Selenskyj dazu mit. Er kündigte zudem ein weiteres Vorrücken der ukrainischen Armee an: «Wir bewegen uns nur in eine Richtung – vorwärts und bis zum Sieg».

Die Freude über den Erfolg wurde durch erste Berichte ukrainischer Behörden zu mutmasslichen Kriegsverbrechen der Besatzer getrübt. Moskau bleibt unterdessen unnachgiebig und rechtfertigte den inzwischen mehr als 200 Tage andauernden Angriffskrieg gegen das Nachbarland einmal mehr.

Dessen unangeachtet will die LGBTIQ-Community nächste Woche die Pride feiern. Die lesbisch-feministische Organisation Sphere NGO aus der Ukraine, gegründet 2006, gratuliert im Namen der LGBTIQ-Community der «unzerbrechlichen Frontstadt Charkiw» und kündigt Pride-Feierlichkeiten  für die Zeit vom 17. bis 25. September an unter dem Motto «United as Never Before». Die Pride in Charkiw werde von Sphere mit Unterstützung der LGBTIQ-Community und Verbündeten von Charkiw organisiert und durchgeführt.

Geplant sind einige Aktivitäten, die in einem «geschlossenen Format» nur mit Voranmeldung stattfinden werden. Am 21. September etwa ist ein Gedenktag für LGBTIQ-Personen geplant, die von der Russischen Föderation getötet wurden. Am 25. September ist ein Pride-Marsch in Charkiw geplant.

So wie Charkiw an der Spitze des Kampfes der Ukraine für Freiheit und Demokratie stehe, leiste die Charkiw Pride aktiv Widerstand an der Spitze des Kampfes für Menschenrechte. «Denn das ist unsere Hauptposition, und das ist der Unterschied zwischen der Ukraine und dem totalitären Regime der Russischen Föderation», heisst es in einer Bekanntmachung.

Wie für die Charkiw Pride gespendet werden kann, ist hier nachzulesen.

Die Pride wurde in Charkiw erstmals im Jahr 2019 abgehalten, 2020 wurde es gemäss den Quarantänebeschränkungen im Format einer Auto-Pride abgehalten, im vergangenen Jahr kamen 3.000 Menschen zusammen, die durch das Stadtzentrum zogen.

Das schwule Paar, Oleksandr Zhuhan und Antonina Romanova aus der Ukraine, kehrte zum aktiven Militärdienst zurück, um ihr Land gegen die russische Invasion zu verteidigen. Ihre Uniform ziert dabei ein Einhorn (MANNSCHAFT berichtete

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