ARD zeigt Samenspender-Komödie mit Max Riemelt
Ein lesbisches Paar mit Kinderwunsch - die Macher des Film wollen «mit einem Augenzwinkern die Genderdebatte auf die Spitze treiben»
Viktoria und ihre Freundin wünschen sich ein Kind. Ausgerechnet Viktorias Sohn soll der Samenspender sein. Mit diesem Thema beschäftigt sich die neue ARD-Komödie «Die Freundin meiner Mutter».
Viktoria (Katja Flint) ist lesbisch. Sie bittet ausgerechnet ihren Sohn Jan (Max Riemelt), Samenspender für das gemeinsame Wunschkind mit Lebensgefährtin Rosalie zu werden. Jan wäre damit Vater und Bruder in einem. Eine absurde Idee? Nicht, wenn Jan in ebenjene Rosalie verschossen ist.
Schon früh hat der erfolglose Buchhändler Jan einstecken müssen, wenn es um die Liebe ging: Jans große Jugendliebe, sein französisches Au-pair Madeleine, landete in Viktorias Bett. Jetzt ist für den Theoretiker Jan der Moment gekommen, alle noch so richtigen Bedenken über Bord zu werfen und die Gelegenheit am Schopf zu packen. Schließlich erfüllt Rosalie alle Punkte auf Jans Checkliste für die perfekte Frau. Und Jan hat etwas, was Rosalie unbedingt will: seinen Samen.
Kinder aus Regenbogenfamilien entwickeln sich gleich gut wie andere
Hannah, Jans beste Freundin seit Kindertagen, schlachtet zwar Jans desaströses Liebesleben gern für ihre Comedyshow aus, versucht jetzt aber doch, Jan zur Vernunft zu bringen. Wie kann sich Jan angesichts so viel Frauenpower als Mann beweisen? Muss er das überhaupt? Jans Kampf um seine Traumfrau nimmt abenteuerliche Umwege.
Für öffentlich-rechtliches Fernsehen zur Hauptsendezeit ist das Thema und die Umsetzung gewagt. Das sieht Drehbuchautor Martin Rehbock auch so: «Für einen ARD-Film in der Primetime sind die Wahl des Themas und die Entscheidung, daraus eine Komödie zu machen, durchaus ungewöhnlich.»
Viele Studien belegen, dass Regenbogenfamilien in der Regel sehr stabil und die Eltern auf das Kind gut vorbereitet sind
Regisseur Mark Monheim erklärt: „Es gibt eine Reihe von dramatischen Filmen, die sich sehr ernst mit homosexuellen Partnerschaften und Familien auseinandersetzen. In der Gesellschaft bis hinein in die höchsten Regierungsämter ist weiter die Skepsis verbreitet, ob es den Kindern nicht doch schaden könnte, wenn sie bei zwei Müttern oder zwei Vätern aufwachsen. Dabei belegen viele Studien, dass diese Konstellationen in der Regel sehr stabil und die Eltern auf das Kind gut vorbereitet sind.»
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Nun sei es nicht das Ziel, einen Riesenskandal auszulösen. «Wir wollen mit einem Augenzwinkern die Genderdebatte auf die Spitze treiben. Einmal in Richtung der wertkonservativen Skeptiker, die immer befürchten, das ganze Land wird schwul, sobald sich jemand mit Homosexualität beschäftigt; und auch in die andere Richtung, da treibt es ebenso absurde Blüten», so Regisseur Monheim.
Der Film «Die Freundin meiner Mutter» läuft am Mittwoch, den 13. März um 20.15 Uhr in der ARD.
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