Anne Will: Eine der bekanntesten TV-Talkerinnen hört auf
Der Vertrag der lesbischen Journalistin läuft aus
Ihre Sendung ist für viele ein Sonntagabend-Ritual wie der «Tatort». Anne Will talkt spätabends im Ersten, so ist man es gewohnt. Doch Ende 2023 wird damit Schluss sein.
Anne Will hört Ende des Jahres mit ihrer gleichnamigen Polit-Talkshow im Ersten Deutschen Fernsehen auf. Der Vertrag laufe aus, teilten der Norddeutsche Rundfunk (NDR) und die 56 Jahre alte, offen lesbische Moderatorin am Freitag in Hamburg mit.
Will sagte: «Ich will mich gemeinsam mit meinem tollen Team voll auf die noch verbleibenden Sendungen konzentrieren, den Vertrag also mit unvermindertem Engagement und grosser Freude erfüllen, möchte ihn aber nicht verlängern. 2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven.»
Damit hört eine der bekanntesten deutschen Fernsehjournalistinnen nach 16 Jahren politischer Talkshow im Ersten auf.
Eine mögliche Nachfolge für das Sonntagabend-Format im ARD-Gemeinschaftsprogramm ist noch nicht bekannt. Der NDR und die ARD seien in Gesprächen, hiess es von Senderseite. Es ist ein prominenter Sendeplatz direkt nach dem quotenstarken «Tatort».
Unlängst hatte bereits Frank Plasberg nach vielen Jahren bei der Talkshow «Hart aber fair» im Ersten aufgehört. Die Sendung läuft weiterhin montagabends unter demselben Namen mit dem neuen Moderator Louis Klamroth.
Anne Will war bereits vor ihrer Talkshow-Karriere als «Tagesthemen»-Moderatorin dem Fernsehpublikum bekannt. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl sagte: «Wenn Anne Will sich Ende des Jahres verabschiedet, hat sie über 16 Jahre den Polittalk im Ersten geprägt. Dies war und ist nur möglich, weil sie sich persönlich und mit ihrer Sendung immer weiterentwickelt hat.»
NDR-Intendant Joachim Knuth betonte: «Die sonntäglichen Streitgespräche im Ersten sind Teil der deutschen TV-Geschichte und gelebte Pluralität.» Will habe die politische Diskussion im Land über viele Jahre mit grossem Erfolg geprägt.
Über die Zukunft sagte der Senderchef: «Wir richten den Blick nun nach vorne, freuen uns auf die nächsten Ausgaben ‹Anne Will› und arbeiten bereits an Projekten für die Zukunft.»
Mit der Serie «Eldorado KaDeWe» traute sich die ARD erstmals, eine grosse lesbische Liebesgeschichte zur Primetime zu zeigen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Unterhaltung
Diese LGBTIQ-Serien im Mai solltest du nicht verpassen
Schon ist der April rum, und alle tanzen schnurstracks in den Mai. Wir Serienjunkies dürfen uns in diesem Monat auf spannende Neustarts und ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen.
Von Robin Schmerer
Schwul
TIN
Serie
Hamburg
Drag-Führungen durchs Museum: «Queers sind hier, um zu bleiben!»
Mit einem bundesweit wohl einzigartigen Gesamtkonzept hat die Hamburger Kunsthalle für ihre queeren Besucher*innen ein vielfältiges Angebot geschaffen. Eine ausgesprochen beliebte Facette dieses Angebotes, bilden die Museumsführungen durch Drag-Artists.
Von Newsdesk Staff
Ausstellung
Drag
Kultur
Kunst
Sport
Frauenfussball: viel geerdeter, aber «nicht ohne Scharmützel»
Bremens Frauen-Coach Horsch kennt auch die Fussball-Welt der Männer. Vor dem Endspiel im DFB-Pokal zieht er Vergleiche.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Gesellschaft
Deutschland
Kultur
Neues Schweizer-Kino «Bagger Drama»: «Mein Film ist keine Abrechnung»
In «Bagger Drama» steht der schwule Sohn in der Pflicht, den traditionsreichen Familienbetrieb zu übernehmen. Noch vor der Schweizer Premiere gewann der Film von Regisseur Piet Baumgartner international mehrere Preise. Unser Interview.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Film
Schwul