Zurich Pride entschuldigt sich bei Lesbenorganisation LOS
Das Vergabeverfahren für Wagenplätze sorgte für Ärger
Die Lesbenorganisation LOS kriegt dieses Jahr keinen Wagen an der Zurich Pride und bemängelte in einem offenen Brief das Vergabeverfahren (MANNSCHAFT berichtete). Der Pride Verein entschuldigt sich nun – kritisiert aber die Kommunikation von LOS.
Das Verfahren sei nicht optimal angelegt gewesen, erklärt der Pride Verein nun. «Damit entschuldigt sich der Vorstand bei der LOS.» Den Vorwurf der Unsichtbarmachung von Lesben, nichtbinären und genderqueeren Personen weise man aber zurück.
Auch die Form der LOS-Kommunikation wird indirekt kritisiert: Dass vor dem direkten Gespräch ein offener Brief veröffentlicht wurde, «gibt uns zu denken», heisst es u.a. bei Instagram.
Weil die Wagen mit Tanzfläche beim Umzug der Zurich Pride so begehrt ist, hatten dieses Jahr mehr Organisationen und Vereine einen Wagen angemeldet, als Plätze verfügbar sind. Mehrere von ihnen gingen leer aus und müssen ohne Wagen am Umzug teilnehmen, darunter die Lesbenorganisation LOS.
In einem offenen Brief kritisierte die LOS darum den Entscheid der Zurich Pride. Als schweizweite Vertretung von Lesben, bisexuellen und queeren Frauen bleibe man unsichtbar, so die Verfasser*innen. Gerade jetzt, in der Woche der lesbischen Sichtbarkeit, feiere man die Geschichte, Vielfalt und die Relevanz von Lesben.
In einem Social-Media-Beitrag nahm der Verein Zurich Pride Festival daraufhin Stellung zum offenen Brief der LOS und machte das Verfahren der Wagenvergabe öffentlich. Es gehe darum, die Wagen «fair und transparent» zu verteilen.
Der Demonstrationsumzug der Zurich Pride findet am 18. Juni statt, das Zurich Pride Festival am Wochenende des 17. und 18. Juni. Anfang April gab der Verein die Route bekannt. Die Demo führt unter anderem vom Helvetiaplatz über die Stauffacherbrücke, die Sihlstrasse und die Bärengasse, bevor es dann in einer Schlaufe via Bahnhofstrasse und Sihlbrücke wieder über die Sihl geht. Das Ende auf der Müllerstrasse liegt wenige Meter vom Startpunkt entfernt.
Die diesjährige Ausgabe rückt mit dem Motto «trans – Vielfalt Leben» trans Menschen in den Vordergrund. Nach Kritik aus der Trans-Community hatte der Verein das Motto überarbeitet (MANNSCHAFT berichtete).
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