Zu «woke» und LGBTIQ-freundlich: Junge SVP boykottiert UBS
Die Rechtspartei cancelt die Schweizer Grossbank
Cancel Culture bei der Rechtspartei? Die Junge SVP löst aus Protest ihr Konto bei der UBS auf – die Grossbank sei zu «woke». Vor allem das Sponsoring der Zurich Pride ist der Jungpartei ein Dorn im Auge.
«Schluss mit Umerziehung durch die UBS!» Das fordert die Junge SVP in einer Medienmitteilung vom gestrigen Mittwoch. Darin beklagt die rechts-nationalistische Jungpartei die «grassierende Woke-Kultur», die von den Vereinigten Staaten herkommend mittlerweile in der Schweiz angekommen sei. Sie nennt für diese Beobachtung einige Vorkommnisse; darunter auch die Aufregung um den Ballermann-Song «Layla» (MANNSCHAFT berichtete).
Engagement für die Pride Das alles hat allerdings nichts mit der Grossbank UBS zu tun. Doch genau sie wird nun von der Jungen SVP ins Visier genommen. Die jüngsten Entscheidungen der UBS würden die «grassierende Woke-Kultur» auf die Spitze treiben, finden die Jungpolitiker*innen. So wolle die UBS mit internen Sprachvorschriften sicherstellen, dass genderneutral kommuniziert werde.
Was der Jungen SVP auch nicht gefällt: Die UBS mache sich vehement für die Zurich Pride stark, welche dieses Jahr zum ersten Mal den Fokus auf trans Menschen richtete. Dies geschehe durch Sponsoring, durch die Teilnahme mit eigenem Wagen und mit Werbung in den sozialen Medien. «Die UBS verhilft dabei einer verschwindend kleinen, aber teilweise aggressiv auftretenden Minderheit, grossen Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen», heisst es in der Mitteilung weiter.
«Mit der Schützenhilfe der Grossbank können die Transgender-Ideologen fernab von biologischen Fakten und gesundem Menschenverstand gestörte Realitäten aufbauen und bewährte gesellschaftliche Werte umkrempeln. Insbesondere Kinder laufen Gefahr, dadurch verwirrt und psychisch geschädigt zu werden», schreibt die Junge SVP weiter.
Konsequenz: Boykottaufruf Nach dieser transphoben Schimpftirade wird die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Grossbank gestellt: «Weshalb setzt sich die UBS nicht in den vielen islamischen Staaten wie Afghanistan, Iran, Nigeria oder Saudi-Arabien für die Betroffenen ein, in denen beispielsweise Homosexualität noch immer zur Todesstrafe führt? Weshalb bestehen mit diesen Ländern noch Geschäftsbeziehungen?» Und: «Wir wollen auch nicht mehr diskriminiert und stigmatisiert werden, nur weil wir eine andere Meinung haben.»
Die Quintessenz dieses Ergusses: Die Junge SVP löst ihr UBS-Konto auf! Und sie fordert alle natürlichen und juristischen Personen dazu auf, dies ebenfalls zu tun. Gemäss Blick habe sich die UBS, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 35 Milliarden Dollar erwirtschaftet hatte, nicht zu diesem Verlust geäussert.
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