«Wir sind einfach heisser als sie»: Olympionike kontert Hasskommentare
Der Kletterer Campbell Harrison reagiert auf homophoben Shitstorm
Der schwule australische Sportler Campbell Harrison wird dieses Jahr erstmals bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein.
Er äusserte sich nun öffentlich zu den Hasskommentaren, die er einstecken musste, als der Instagram-Kanal der Olympischen Spiele zum Pride-Monat ein Foto von ihm postete, auf dem er seinen Partner Justin küsst. Die Beschreibung lautete: «A Kiss Worth Celbrating.»
Der Post war laut Bericht von OutSports.com eine Kollaboration von verschieden Sportler*innen, seinem Team, des Dachverbands in Australien und des IFSC («World Governing Body of Sport Climbing»), versehen mit dem Hashtag #PrideMonth.
«Ein emotionaler Sieg» Darunter stand: «Nachdem er es 2020 nicht nach Tokio geschafft hat, gab der australische Sportkletterer Campbell Harrison nicht auf. Und vier Jahre später hat er für sich einen Quoten-Platz gesichert bei den Olympischen Spielen in Paris 2024. Es war ein emotionaler Sieg, den er mit seinem Partner Justin feierte.»
Es folgt eine Fotoserie mit weiteren Statements, sie endet mit der Pride-Flagge und der Frage: «Was ist euer liebster LGBTQ-Moment in der Geschichte des Sports?»
Nachdem es eine Flut von vernichtenden Kommentaren auf diesen Post gab, bat das Social-Media-Team der Olympischen Spiele seine acht Millionen Instagram-Follower*innen, mehr «Respekt» zu zeigen, berichtet OutSports. Instagram-User*innen seien ermahnt worden, «Sprache zu vermeiden, die andere beleidigt oder schädigt».
Laut OutSports sei Harrison selbst – der sich derzeit zum Trainieren in Innsbruck im Vorfeld eines World-Cup-Kletterevents befindet – «angewidert» gewesen von diesen Kommentaren. Er habe auf seinem eigenen Instagram-Account Screenshots dieser Kommentare als Storys geteilt, heisst es, u.a. habe man da einen Mann mit Flammenwerfer sehen können.
Nachdem Harrison später seinen Follower*innen und Freund*innen für ihre Unterstützung gedankt hatte, schrieb er: «Wir reden uns oft ein, dass die Gesellschaft allgemein fortschrittlicher geworden ist und dass die Dinge ‹besser geworden› seien. Aber die Realität ist, dass es einen Grund gibt, warum es so wenige offen queere Sportler*innen gibt. Es liegt daran, dass wir hier einfach nicht sicher sind – bis jetzt.»
Es gibt einen Grund , warum es so wenige offen queere Sportler*innen gibt
Er ergänzt: «Pride ist wichtig. Repräsentation ist wichtig (MANNSCHAFT berichtete). Es sind die Homophoben und Bigotten, die sich in der Welt des Sports nicht willkommen fühlen sollten. Nicht ich. Nicht Justin. Nicht queere Menschen, die einfach versuchen, ihr Leben ohne Lügen zu leben und ohne verstecken zu müssen, wer sie sind.»
Harrison konnte sich auch nicht verkneifen, selbst in die Kommentare einzugreifen, meint OutSports. Er taggte seinen Freund Justin und schrieb: «All diese Leute drehen durch weil wir heisser sind als sie.» Dahinter setze er ein Kuss-Emoji.
In der Mini-Serie «Mary & George» spielt Nicholas Galitzine einen jungen mittellosen Mann, der König James I. von England verführt (MANNSCHAFT berichtete).
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