Wien benennt Platz nach LGBTIQ-Aktivistin Helga Pankratz
Sie gilt bis heute als eine der verdienstvollsten Aktivistinnen des Landes
Der Wiener Strobachplatz an der Ecke Strobachgasse/Schönbrunner Strasse wird umbenannt nach der 2014 verstorbenen LGBTIQ-Aktivistin Helga Pankratz.
Helga Pankratz gilt als Pionierin der Lesbenbewegung. Vor 40 Jahren war sie eine der Gründerinnen der ersten Lesbengruppe in der HOSI Wien (MANNSCHAFT berichtete). Im 5. Bezirk will man sie nun mit einem nach ihr benannten Platz ehren.
Pankratz war österreichweit in verschiedenen Vereinen und in der Vernetzung der Community nachhaltig aktiv, unter anderem als Vorstandsmitglied der Initiative Minderheiten, beim Frauentanzclub Resis.danse sowie in verschiedenen Kulturprojekten. Auch die Förderung der Aktivitäten der heimischen LGBTIQ-Sportvereine war ihr ein wichtiges Anliegen. «Im Jahr 2000 wurde sie mit dem Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) der HOSI Linz für besondere Verdienste um die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Österreich ausgezeichnet», wie die damalige HOSI-Wien-Obfrau Cécile Balbous anlässlich ihres Todes erklärte.
2014 starb Pankratz wenige Tage vor ihrem 55. Geburtstag. Sie hatte zwei Jahre zuvor ihre Krebsdiagnose erhalten und «bis zuletzt ihren Lebenswillen und ihren Sinn für Humor nicht verloren», so der ehemalige HOSI-Wien-Obmann Christian Högl.
«Mit ihrem Tod verliert die heimische Lesben- und Schwulenbewegung eine ihrer verdienstvollsten Aktivistinnen», so Högl damals. Für die Lambda-Nachrichten, die Zeitschrift der HOSI Wien, schrieb sie über zwei Jahrzehnte die regelmässige Kolumne «Aus lesbischer Sicht» und rief das Schulbesuchsprojekt Queerconnexion ins Leben. Auch HOSI-Obfrau war sie eine Zeitlang.
«Helga Pankratz war Vorreiterin und Wegbereiterin, doch leider sind wir immer noch nicht am Ziel», erklärte Bezirkschefin Silvia Janković laut meinbezirk.at. Mit der Benennung in Helga-Pankratz-Platz solle das Engagement der Pionierin gewürdigt und sichtbar gemacht werden.
So queer sind unsere Strassen: Von Mercury bis Meysel – ein Überblick über geehrte queere Persönlichkeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz (MANNSCHAFT+)
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Was die Stadt Wien für Queers tun will
Die Stadt Wien sieht sich als queeres Gegenmodell zum weltweiten Backlash. Daher haben die Wiener SPÖ und die Neos im neuen Regierungsprogramm wichtige Massnahmen für LGBTIQ-Personen beschlossen.
Von Christian Höller
News
TIN
Europa
Wie queere Paare in Ungarn mehr Rechte bekommen könnten
Im rechtspopulistisch regierten Ungarn sind Ehen zwischen queeren Partner*innen verboten. Nun macht die Justiz Druck auf das Parlament. Um welche Erleichterungen geht es?
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Justiz
In Ungarn in Haft: Maja T. kündigt Hungerstreik an
Maja T. aus der linken Szene steht seit Monaten in Budapest vor Gericht. Aus Protest will die Person in den Hungerstreik treten – Unterstützer*innen hoffen auf ein Verfahren in Deutschland.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
TIN
USA
Harvey Milk: US-Marine will Namen des schwulen Helden tilgen
Unter US-Präsident Donald Trump ist Diversität im Militär nicht gewünscht. Das soll laut Medienberichten auch bei den Namen der Schiffe der US-Marine zum Ausdruck kommen. Es trifft Harvey Milk.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International