Weil sie sich küssten: Schwule Männer am Strand festgenommen
Vergangene Woche in Mexiko
In Mexiko wurden zwei schwule Männer verhaftet, nachdem sie sich an einem öffentlichen Strand geküsst hatten. Sie wurden jedoch freigelassen, nachdem andere Strandgäste die Polizei eingekesselt und protestiert hatten.
Es geschah in Tulum im Bundesstaat Quintana Roo, an der Karibikküste genannt «Riviera Maya». Das Video eines Strandbesuchers zeigt, wie zwei Männer in Handschellen von schwer bewaffneten Polizisten in ein Fahrzeug gezogen werden.
Schnell umzingelte eine Gruppe von Strandgästen in Badeanzügen das Auto und protestierte dagegen, dass die Polizei die Männer mitnehmen will. Einige beginnen zu singen: «Ich bin schwul! Ich bin auch schwul!»
Wie LGBTQ Nation berichtet, gab die Polizei später eine Erklärung ab, wonach die Männer am Strand Oralsex hatten und wegen «unmoralischer Handlungen und sexueller erotischer Demonstrationen auf der Strasse oder an öffentlichen Orten» festgenommen wurden. Zeug*innen bestreiten diese Version der Ereignisse jedoch nachdrücklich.
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Ein Strandbesucher berichtete, er sei mit seiner Familie am Strand gewesen und habe festgestellt, dass eine Patrouille eintraf und die Männer verhaftete. «Als ich beobachtete, was passiert war, näherte ich mich ihnen, und zu meiner Überraschung und der vieler anderer, die sich näherten, war der Grund für ihre Verhaftung, dass sie schwul waren und sich geküsst hatten.» Die Polizisten sollen Gewalt angewendet und erklärt haben, es seien Familien und Kinder anwesend, die sollten das nicht sehen.
«Sie wurden zur Patrouille gezwungen und wollten sie nicht gehen lassen. Wir alle, die versammelt waren, waren verärgert über die Situation, egal wie sehr wir ihnen sagten, dass sie kein Verbrechen begehen, sie liessen sie nicht frei.» Der Zeuge erklärte, dass die Männer nach ein paar Minuten Protest freigelassen wurden.
Er fügte hinzu: «Sie haben kein Verbrechen begangen, wir waren an ihrer Seite.» Zu keinem Zeitpunkt hätten sie etwas falsch gemacht, sondern sich nur geküsst, wie jedes andere Paar.
Er mache ihn wütend, weil es nicht sein könne, dass diese Art der Unterdrückung der LGBTIQ-Community im 21. Jahrhundert anhalte. «Wir alle verdienen die gleiche Behandlung, und gegen diese Beamten müssen angemessene Sanktionen verhängt werden.»
Im mexikanischen Strafgesetzbuch gibt es seit 1871 keine Strafbestimmungen mehr bezüglich homosexueller Handlungen. Aber noch bis 1998 wurden Gesetze wegen öffentlicher Unmoral gegen homosexuelle Handlungen angewandt. In dem Land sind über 80 % der Menschen katholisch.
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Mexiko-Stadt hat im letzten Sommer als landesweite Vorreiterin die schädliche Praxis der Konversionstherapien verboten (MANNSCHAFT berichtete). Die mexikanische Hauptstadt hatte 2009 als erste Region des Landes die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert, das Oberste Gericht führte das Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare landesweit ein (MANNSCHAFT berichtete),
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