Videoüberwachung am Denkmal für homosexuelle NS-Opfer läuft
Man hofft, weiteren Zerstörungsversuchen vorzubeugen und Täter*innen von ihrem Vorhaben abzuhalten
In Berlin wurde die Videokamera am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen installiert und nun auch abgenommen.
Vor dem Hintergrund der sich häufenden Beschädigungen des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen – das Fenster im Denkmal wurde zuletzt am 9. September 2019 mit Farbe beschmiert, davor bereits am 9. und 30. Juni, am 4. sowie 18. August – hat die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eine Videokamera mit Blick auf die Öffnung im Denkmal installieren lassen.
Denkmal für homosexuelle NS-Opfer wird videoüberwacht
Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung: »Im Austausch und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Unsere Hoffnung besteht darin, weiteren Zerstörungsversuchen vorzubeugen und Täter von ihrem Vorhaben abzuhalten.«
Mit der Installation durch die Sicherheitsfirma Securitas wurde am 17. Oktober 2019 begonnen. Am 6. November nun wurde die Videokamera technisch abgenommen. Es wird ausschliesslich der Bereich des Denkmals überwacht, in dem ein Film mit gleichgeschlechtlichen Kussszenen gezeigt wird.
Die Kosten für die Installation werden von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas getragen. Bis zum Ende des Jahres läuft eine Testphase, um eventuelle Anpassungen vornehmen zu können.
Das Denkmal im Tiergarten wurde wiederholt von Unbekannten beschädigt und beschmiert. Das gilt auch für das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Berliner Spreeufer, das vor zwei Jahren eingeweiht wurde. Die Zuständigkeit liegt hier bei der Kulturverwaltung. Doch dort lehnt man eine Videoüberwachung ab.
Weder würden Angriffe durch Videoüberwachung verhindert, noch änderten sie die dahinterstehende Geisteshaltung, so Senator Klaus Lederer (Linke).
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