Verfahren gegen Pastor Olaf Latzel wieder aufgenommen

Er hatte sich abfällig über Homosexuelle geäussert

Pastor Olaf Latzel im Gerichtssaal in Bremen (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)
Pastor Olaf Latzel im Gerichtssaal in Bremen (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Das Landgericht hatte das Verfahren gegen den homophoben Bremer Pastor vorläufig eingestellt. Aber die Ermittlungen sind noch nicht zu Ende.

Die Bremische Evangelische Kirche wird weiter gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel ermitteln. Das Disziplinarverfahren werde wieder aufgenommen, teilte ein Sprecher der Kirche mit. Der Kirchenausschuss habe einstimmig für die kircheninterne Untersuchung gestimmt. Zuerst hatte der Weser-Kurier berichtet.

Der Pastor der St. Martini-Gemeinde in Bremen hatte sich während eines Eheseminars im Oktober 2019 abfällig über Homosexuelle und über Gender geäussert. Die Aussagen, für die er sich später entschuldigte, gelangten als Audiodatei online.

Nach Verhandlungen in mehreren Instanzen hatte das Landgericht Bremen den Prozess wegen Volksverhetzung Ende August vorläufig eingestellt. Der Pastor soll innerhalb von sechs Monaten eine Geldauflage von 5.000 Euro an den gemeinnützigen Bremer Verein Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben zahlen.

Die Bremische Evangelische Kirche hatte sich wiederholt von den Aussagen distanziert, Olaf Latzel sogar zeitweise suspendiert. Momentan darf der Pastor unter Auflagen predigen, wie der Sprecher mitteilte. Die Kirche rechne mit einem längeren Verfahren.

Die evangelische Theologin und Professorin der Universität Bochum, Isolde Karle, hat erklärt: Es sei weitgehend Konsens in der evangelischen Wissenschaft, dass Homosexualität keine Sünde sei (MANNSCHAFT berichtete).

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