USA: Zustimmung für LGBTIQ Diskriminierungsschutz war nie so hoch
Bei religiösen Gruppen gibt es noch Vorbehalte
Die Unterstützung für LGBTIQ-Menschenrechte war in der amerikanischen Bevölkerung noch nie so gross, selbst unter Republikanern und weissen evangelikalen Protestanten nimmt sie zu.
Das geht aus dem American Values Atlas-Projekt 2021 des Public Religion Research Institute (PPRI) hervor, einer mehrjährigen Umfrage, die die Unterstützung der Amerikaner*innen für LGBTIQ-Gesetzgebungen misst.
Immerhin zwei von drei Republikanern (65 %) unterstützen Gesetze, die Schwule, Lesben, Bisexuelle und trans Personen vor Diskriminierung etwa in Beruf und Wohnung schützen. Insgesamt unterstützen 79 Prozent der Amerikaner*innen, dass Bürgerrechtsgesetze auch LGBTIQ schützen.
Etwa sechs von zehn weissen evangelikalen Protestanten (61 %) und Anhänger*innen der Zeugen Jehovas (59 %) unterstützen den Schutz vor Diskriminierung von LGBTIQ. Nahezu alle Anhänger*innen der liberalen Religionsgemeinschaft der Unitarian Universalists (97 %) und etwa neun von zehn Buddhist*innen (87 %) und konfessionslosen Amerikaner*innen (87 %) unterstützen die Bürgerrechte.
Die republikanische und evangelikale Unterstützung hat allerdings einen Haken: Denn hier ist man der Ansicht, dass Unternehmen LGBTIQ-Personen Dienstleistungen verweigern können sollten, wenn ihre religiösen Überzeugungen dagegen sprechen. (In einem kanadischen Museum wurden Mitarbeitende angehalten, bei Führungen LGBTIQ-Inhalte zu «verstecken», etwa vor bestimmten religiösen Schulgruppen – MANNSCHAFT berichtete).
Fast neun von zehn Demokrat*innen (85 %) und zwei Drittel der Unabhängigen (66 %) wiederum lehnen religiös begründete Weigerungen ab, Queers zu bedienen. Etwa vier von zehn Republikaner*innen (44 %) lehnen solche Dienstverweigerungen ab, eine Mehrheit (56 %) ist dafür.
Nur 30 % der Amerikaner*innen sind dagegen, dass schwule und lesbische Paare heiraten dürfen. Die Republikaner sind geteilter Meinung über die Ehe für alle (48 % pro, 50 % contra), während sich bei Demokrat*innen und Unabhängigen eine starke Unterstützung findet. Weisse evangelikale Protestanten (35 %) und Zeugen Jehovas (22 %) befürworten am seltensten die Eheöffnung.
«Diese umfangreiche Studie in 50 Staaten bringt den Widerspruch zwischen der zunehmenden Unterstützung für LGBTIQ-Rechte, einschliesslich der Rechte für trans Amerikaner*innen, und der Verbreitung von Gesetzen, die diese Rechte im letzten Jahr einschränken oder abschaffen wollen, deutlich hervor», erklärte Robert P. Jones, CEO von PRRI. Die Unterstützung für den Diskriminierungsschutz für LGBTIQ sei in Amerika noch nie so gross gewesen.
Der konservative Supreme-Court-Richter Thomas liegt im Krankenhaus. Kommt es am Obersten Gericht der USA zu neuen Pro-LGBTIQ-Mehrheitsverhältnissen? (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International