US-Starjournalistin Barbara Walters gestorben
Den syrischen Machthaber nannte sie von Angesicht zu Angesicht «einen Diktator und Tyrannen»
Die US-Fernsehjournalistin Barbara Walters ist tot. Ricky Martin hatte sie einst vergeblich versucht, zum Coming-out zu drängen.
Die für ihre Talkshow-Moderationen und Interviews mit schillernden Persönlichkeiten bekannte TV-Ikone starb im Alter von 93 Jahren, wie US-Medien am Freitagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ihre Sprecherin Cindi Berger berichteten. Barbara Walters sei zuhause im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen.
Nach über einem halben Jahrhundert im Fernsehgeschäft hatte die langjährige Gastgeberin der von ABC News ausgestrahlten Talkshow «The View» 2014 ihre Karriere beendet. Begonnen hatte ihre TV-Laufbahn 1961 in der «Tonight Show», 1976 avancierte Walters dann zur ersten Nachrichtenmoderatorin im Abendprogramm des US-Fernsehens. Mit ihren Erfolgen ebnete sie den Weg für nachfolgende Fernsehreporterinnen und Nachrichtensprecherinnen weltweit.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhren ihre Interviews mit Prominenten wie Fidel Castro, Wladimir Putin, Michael Jackson, Monica Lewinsky und dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad, den sie 2013 von Angesicht zu Angesicht «einen Diktator und Tyrannen» nannte und für Gewalt gegen Kinder verantwortlich machte. Walters interviewte nach Angaben ihres Senders alle US-Präsidenten und First Ladys seit der Ära Richard Nixons.
Letztes Jahr hatte Ricky Martin erklärt, Walters habe ihn einst mit einem Interview in Verlegenheit gebracht. Ein Jahrzehnt bevor er sich als schwul outete, forderte sie ihn im Fernsehen auf, «den Gerüchten» über seine Sexualität mit einem einfachen Ja oder Nein ein Ende zu machen.
Zuvor hatte er das Interview aus dem Jahr 2000 als «schrecklich» bezeichnet. Mittlerweile frage er sich allerdings, warum er nicht einfach Ja gesagt habe. Er sei halt schwul – na und?
Martin sprach gegenüber People von einer Art «PTBS» (post-traumatische Belastungsstörung) durch das Walters-Interview: «Nach der Frage fühlte ich mich verletzt, weil ich einfach nicht bereit war, mich zu outen. Ich hatte grosse Angst.» Im März 2010 schliesslich outete er sich aus freien Stücken, heute ist er verheiratet und hat eine Familie (MANNSCHAFT berichtete).
Die britische Modedesignerin Vivienne Westwood ist tot. Sie wurde 81 Jahre alt (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
People
Von Trash-TV zu Ultramarathon: Emanuel Brunner braucht den Kick
Emanuel Brunner kommt im Dschungel an seine Grenzen. Was Realityshows mit Sportevents gemeinsam haben und warum es ihn immer wieder in Extremsituationen zieht.
Von Greg Zwygart
Sport
Fitness
Leben
Bi
Serie
Jesse Tyler Ferguson: Die lauteste Kritik an «Modern Family» kam von Queers
In den USA wurde 2020 die letzte Folge der preisgekrönten Serie ausgestrahlt, die die Wahrnehmung von homosexuellen Menschen mit den Mitteln der Popkultur verändert hat.
Von Newsdesk Staff
Regenbogenfamilie
Liebe
People
Schwul
People
«Gib den Leuten, was sie wollen!» Kaulitz-Doku bekommt 3. Staffel
Mit «Durch den Monsun» wurden die Kaulitz-Zwillinge schon als Teenager berühmt. Wasser spielt auch eine grosse Rolle in den neuen Folgen ihrer Reality-Doku. Sehr viel Wasser.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Unterhaltung
Serie
Musik
Sarah Connor kündigt Open-Air-Tournee an
Sarah Connor geht im kommenden Sommer mit ihrem aktuellen Album auf Open-Air-Tournee. Insgesamt 15 Konzerte gibt die Sängerin zwischen Mai und August 2026, wie der Veranstalter mitteilte.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Unterhaltung
Liebe
People