Unter Tränen: Kevin Spacey bestreitet vor Gericht sexuelle Übergriffe
Es geht um 40 Millionen Dollar Schadenersatz
US-Schauspieler Kevin Spacey (63) hat vor Gericht unter Tränen die Vorwürfe sexueller Übergriffe bestritten und von seinem homophoben Vater erzählt.
Die Vorwürfe seien unwahr, sagte der ehemalige Star der Serie «House of Cards» laut US-Medienberichten am Montag während eines Zivilprozesses in New York. Zuvor war das Gericht einer Bitte von Spaceys Anwälten nachgekommen und hatte einen Teil der Anklage, der sich um absichtliches Herbeiführen von emotionalem Leiden dreht, fallengelassen.
Kevin Spacey brach vor Gericht in Tränen aus, als er über seine «angsterfüllte und demütigende» Kindheit durch seinen «Neonazi»-Vater sprach, wie der Mirror berichtet. So erklärte er, warum er seine Homosexualität bis zu seinem 58. Lebensjahr geheim hielt. Sein Vater, Thomas Fowler, habe ihn als Kind angeschrien, als er dachte, er sei schwul, weil er sich für das Theater interessierte. Damals habe er sich «stundenlang» Vorträge über die homophoben Überzeugungen seines Vaters anhören müssen.
«Mein Vater hat mich immer angeschrien ‹Sei keine Schwuchtel!›», so der Oscar-Preisträger.
Eingereicht worden war die Klage von Schauspieler Anthony Rapp (50) wegen eines Vorfalls bei einer Party in New York im Jahr 1986. Rapp beschuldigt Spacey, damals übergriffig geworden zu sein (MANNSCHAFT berichtete). Zu diesem Zeitpunkt war Rapp, der später mit dem Musical «Rent» und der TV-Serie «Star Trek: Discovery» bekannt wurde, 14 Jahre alt. Mit seiner Zivilklage gegen Spacey will er rund 40 Millionen Dollar Schadenersatz erstreiten. Was Spacey ihm angetan habe, sei das «traumatischste Erlebnis» seines Lebens, hatte Rapp vor Gericht ausgesagt.
Gegen den zweifachen Oscar-Preisträger Spacey («Die üblichen Verdächtigen», «American Beauty») wurden im Herbst 2017 im Zuge der MeToo-Debatte Vorwürfe laut, er sei sexuell übergriffig geworden. Mehrere Betroffene gingen vor Gericht, doch einige Klagen wurden zurückgezogen oder wegen Verjährung abgewiesen. Auch Crewmitglieder der Netflix-Serie «House of Cards» warfen Spacey sexuelle Belästigungen vor. Daraufhin kündigte der Streaming-Gigant die Zusammenarbeit mit ihm (MANNSCHAFT berichtete).
Spacey war zudem Ende Mai in Grossbritannien wegen sexueller Übergriffe gegenüber drei Männern angezeigt worden. Es handele sich um Fälle zwischen 2005 und 2013, hatte die Staatsanwaltschaft in London mitgeteilt. (mit dpa)
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