«Unsere Geschlechter sind keine Debatte»: Proteste für trans Rechte
In den USA fanden eine Demonstrationen und ein Sit-in gegen geplante Gesetzesänderungen statt
Zahlreiche Menschen demonstrierten in Washington für die Rechte von trans Personen. Einige hatten dafür einen weiten Weg auf sich genommen.
Anlass waren die neuesten Gesetzesentwürfe.
Mehr als zwei Dutzend trans Personen und ihre Verbündeten veranstalteten am Donnerstag einen Sit-in vor einer Toilette des Kapitols, um gegen das Gesetz zu protestieren, das dem ersten offenen trans Kongressmitglied des Landes, Sarah McBride, die Nutzung der Damentoiletten im Gebäude verbieten würde (MANNSCHAFT berichtete).
Von den 25 Demonstrant*innen wurden laut Brianna Burch, Sprecherin der Kapitolpolizei, rund 15 wegen illegalen Protests aufgrund der nicht genehmigten Versammlung festgenommen.
Die geplante Resolution würde es allen Abgeordneten und Mitarbeitenden des Repräsentantenhauses verbieten, «geschlechterspezifische Einrichtungen zu benutzen, die nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprechen».
Zu den am Donnerstag Festgenommenen gehörten Chelsea Manning, eine ehemalige Geheimdienstoffizierin der Armee und trans Aktivistin, sowie Raquel Willis, eine trans Journalistin und Autorin. Zusammen mit den anderen Teilnehmenden erklärten sie: «Unsere Geschlechter sind keine Debatte.»
Rabbinerin Abby Stein forderte derweil: «Demokraten, zeigt Rückgrat, das Leben von Transsexuellen steht auf dem Spiel.» Die Aktivistin sagte gegenpber NBC: «Wir sind keine Einbildungskraft, um die man Panik verbreiten kann. Wir sind echte Menschen, die wirklich hier sind. Es geht hier nicht nur um Toiletten. Es geht um die Sicherheit von allen.»
Abgeordnete Nancy Mace, die mit für den Vorstoss veranwortlich ist, reagierte auf den Protest nur mit weiteren transphoben Aussagen und teilte sogar ein Video davon bei X.
Derweil versammelten sich am gleichen Tag mehrere Dutzend Menschen vor dem Supreme Court, wo der Oberste Gerichtshof über ein Gesetz in Tennessee beriet, das Minderjährigen den Zugang zu Pubertätsblockern und Hormontherapie verbieten soll.
Einige von ihnen reisten Hunderte von Meilen nach Washington. «Wir wissen ganz genau, dass diese Behandlung das Leben unseres Sohnes gerettet hat», erklärte Lisa Welch, die einen 17-Jährigen trans Sohn hat. «Er dachte, er hätte keine Zukunft. Er plante nichts, weil er nicht dachte, dass er ein Junge werden würde, und er dachte, er würde nicht mehr da sein.»
Ihr Sohn habe vor der Geschlechtsangleichung unter Selbstmordgedanken und Angstzuständen gelitten. «Um zu sehen, wie das Licht in seine Augen zurückkehrt, werde ich nie aufhören zu kämpfen», erklärte die Mutter.
Für die Medikation muss die Familie aktuell bereits eine Menge Schikane in Kauf nehmen. Aufgrund der Beschränkungen in Indiana fahren sie alle drei bis sechs Monate etwa drei Stunden nach Chicago, um dort zum Arzt zu gehen. Etwa einmal im Monat geht es über die Grenze in einen anderen Teil von Illinois, um das Testosteron zuholen.
Laut einer neuen Studie wurde fast jeder queere Teenager in Amerika wegen seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität unter der Trump-Regierung schonmal gemobbt (MANNSCHAFT berichtete).
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