UN-Kritik an Aufweichung von Hassrede-Regeln
Auch Mitarbeitende bei Meta zeigen sich entsetzt - und melden sich krank, weil sie queer sind
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte kritisiert in Genf die Lockerung von Hassrede-Richtlinien in sozialen Medien. Wen er meint, sagt er nicht, aber das liegt der Hand.
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, äussert sich kritisch nach der Lockerung von Hassrede-Regeln beim Facebook-Konzern Meta. Ohne das Unternehmen beim Namen zu nennen, wirbt Türk für die klare Regulierung von Inhalten auf sozialen Medien.
«Das Zulassen von Hassreden und schädlichen Inhalten im Internet hat reale Folgen», schrieb Türk auf dem Kurznachrichtendienst X. «Die Regulierung solcher Inhalte ist keine Zensur. Mein Amt ruft zu Rechenschaftspflicht und Steuerung im digitalen Raum auf, im Einklang mit den Menschenrechten.»
Meta hat gerade für seine Dienste in den USA einige Regeln gegen Hassrede aufgeweicht und das Ende von Faktenchecks angekündigt. So dürfen Homosexualität und Transidentität künftig wieder verunglimpft werden (MANNSCHAFT berichtete).
Meta-Chef Mark Zuckerberg begründete dies mit zu vielen Einschränkungen, die zu Zensur geführt hätten. Zu Meta gehören neben Facebook unter anderem auch die Foto- und Video-App Instagram sowie WhatsApp und der Kurznachrichtendienst Threads.
Wie das Technologieportal 404 Media berichtete, gebe es auch auf der internen Meta-Plattform «Workplace» derzeit einhellige Kritik am Vorgehen des Unternehmens. «Ich bin LGBTIQ und geisteskrank», schreibt dort ein queerer Mitarbeiter. «Ich wollte euch das nur mitteilen, denn ich melde mich krank, um meinen Geisteszustand auszukurieren.»
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat eine neue Botschafterin für die Schweiz ernannt. Die loyale Katholikin stellt einen harten Bruch zu ihrem schwulen Vorgänger dar (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Soziale Medien
Youtube löscht schwulen Präventionskanal - zum Pride Monat!
Als Begründung werden die Richtlinien zu «Sex und Nacktheit» angeführt. Die Deutsche Aidshilfe protestiert mit einem offenen Brief.
Von Newsdesk Staff
HIV, Aids & STI
Pride
Deutschland
Österreich
FPÖ-ÖVP-Regierung streicht Förderung für queere Organisation
FPÖ-ÖVP-Regierung streicht die Förderung: Der grösste queere Verein in der Steiermark, die Rosalila PantherInnen, warnt vor dramatischen Folgen und spricht von einem «existenziellen Einschnitt».
Von Christian Höller
Bildung
Queerfeindlichkeit
News
NRW
Wirbel um Jobcenter Düsseldorf: CSD-Verbot für Fussgruppe?
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin zurückgezogen. Dasselbe wiederholt sich nun offenbar in Düsseldorf mit der Fussgruppe des Jobcenters. Doch die Geschäftsführung weist die Vorwürfe zurück.
Von Kriss Rudolph
Pride
News
Arbeitswelt
News
Telekom hier queerfreundlich - aber Kürzung bei Diversität in USA
Hundertausende Menschen haben deswegen den Appell «Telekom vs. Trump: Vielfalt verteidigen!» unterzeichnet.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Arbeitswelt