Über 100’000 trans Teenies in den USA von Versorgung ausgeschlossen
Studie zeigt Ausmasse der Gesetzesänderungen
Die Gesetzeslage in den USA hat sich für trans Personen in der jüngsten Vergangenheit immer weiter verschärft. Ein neuer Bericht zeigt nun, wie sehr Jugendliche betroffen sind.
Einer Studie des Williams Institute an der UCLA School of Law gibt es etwa 105’200 trans Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren in den 22 Bundesstaaten, die eine geschlechtsbejahende medizinischer Versorgung untersagen. 19 dieser Staaten haben ihre Verbote im laufenden Jahr erlassen.
Nur rund 26’000 von diesen trans Teenies ist es derzeit möglich, sich entsprechend behandeln zu lassen, weil in fünf Staaten Gerichtsurteile die Gesetzesbeschlüsse blockieren. Dem Grossteil wird allerdings der Zugang zu einer Reihe von Behandlungen wie Pubertätsblockern, Hormonen und chirurgischen Eingriffen, vorenthalten.
Insgesamt leben in den 50 Bundesstaaten der USA circa 300’000 trans Jugendliche. Sie werden, wie die Expert*innen konstatieren, allerdings nicht nur medizinisch eingeschränkt. Es gibt ebenso geschlechterbejahenden Betreuungsverbote, Sportverbote, Toilettenverbote, Pflegeschutzgesetze sowie Konversionstherapien.
«Es wurde im Jahr 2023 in den bundesstaatlichen Parlamenten eine Rekordzahl an Gesetzen erlassen, die sich auf trans Jugendliche auswirken», sagte Hauptautorin Christy Mallory, Rechtsdirektorin am Williams Institute. «Während die meisten Vorschläge nicht umgesetzt werden konnten, haben jene, die es ins Gesetz geschafft haben, die rechtliche Landschaft für trans Jugendliche erheblich verändert.»
Trotz Gegenwind und rechtlichen Auseinandersetzungen hat zuletzt auch Texas das Verbot von Pubertätsblockern und Hormontherapie für trans Jugendliche durchgesetzt (MANNSCHAFT berichtete). Es ist bislang der grösste US-Bundesstaat, der geschlechtsangleichende Behandlungen für Jugendliche verbietet. Der UCLA zufolge gibt hier bis zu 30’000 trans Personen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren.
Als Antreiber der Anti-Trans-Gesetze gilt auch Floridas Gouvernour Ron DeSantis. Er hat auch den Unterricht über sexuelle Minderheiten vom Kindergarten bis zur dritten Klasse komplett untersagt. Das Verbot geht auf ein Gesetz aus dem vergangenen Jahr zurück, das von Gegner*innen «Don’t Say Gay» genannt wird (MANNSCHAFT berichtete).
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