Trotz Skandal: «Emilia Pérez» mit Goya als bester europäischer Film geehrt
Karla Sofía Gascón war nicht dabei
Das Musical-Drama «Emilia Pérez» gewinnt auch den wichtigsten spanischen Filmpreis - ungeachtet des Skandals um Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón.
Der Film «Emilia Pérez» (Frankreich) ist mit Spaniens wichtigstem Branchenpreis Goya in der Kategorie bester europäischer Film ausgezeichnet worden. Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón (52), die zuletzt wegen früherer Posts in die Kritik geraten war, wohnte der 39. Verleihung am Samstagabend im südspanischen Granada nicht bei. Die Spanierin gehörte auch nicht zu den nominierten Schauspielerinnen.
Der bereits mehrfach preisgekrönte Musical-Thriller des französischen Starregisseurs Jacques Audiard (72) um einen mexikanischen Drogenboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt, konkurrierte mit «Der Graf von Monte Cristo» (Frankreich), «Flow» (Lettland), «The Chimera» (Italien) und «The Zone of Interest» (Vereinigtes Königreich). Audiard war ebenfalls nicht anwesend.
Mit 13 Nominierungen war die französische Produktion zunächst auch als Oscar-Favorit gehandelt worden (MANNSCHAFT berichtete). Doch Branchenkenner*innen sehen nach dem Bekanntwerden früherer Internet-Posts Gascóns, die Rassismus, Islamfeindlichkeit und auch bösartige Kritik an Kolleginnen der Branche enthielten, die Chancen bei der 97. Oscarvergabe am 2. März geschmälert. (MANNSCHAFT berichtete).
Audiard distanzierte sich kürzlich in einem Interview des US-Branchenportals Deadline.com von seiner Hauptdarstellerin. Deren «hasserfüllte» Äusserungen Gascóns seien «unentschuldbar», sagte er. Netflix hat den «Emilia Pérez»-Star aufgrund der mutmasslichen rassistischen Äusserungen aus der Werbekampagne für die Oscars entfernt.
In ihrem ersten Interview nach Ausbruch des Skandals hatte Gascón zu CNN en Espanol gesagt: «Das Erste, was ich ohne Zweifel tun möchte, ist, mich bei allen Menschen zu entschuldigen, die sich durch meine Art der Ausdrucksweise möglicherweise beleidigt gefühlt haben (...) Man hat mir vorgeworfen, rassistisch zu sein, und das bin ich nicht.»
Sie benutze «viel Ironie, Sarkasmus, manchmal auch Übertreibung», sagte sie auch zu einer Verharmlosung von Adolf Hitler. Einige Tweets seien zudem von «einigen Medien erfunden» worden. Auf ihre Oscar-Nominierung wolle sie nicht verzichten, betonte sie.
Für die erste grosse Rolle der Prinzessin Diana erhielt Emma Corrin gleich einen Golden Globe. Seither ist Emma ein gefragter Star – und setzt sich für queere Sichtbarkeit ein (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Sport
«Nur biologisch weiblich»: World Athletics bittet Frauen zum Gentest
Der Leichtathletik-Weltverband verlangt zur WM verpflichtende Gentests von den Athletinnen. Das biologische Geschlecht soll damit überprüft werden. Der Präsident verteidigt die Massnahme.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Geschlecht
Bern
Queeres Café «Et Claire» schliesst und sucht neues Zuhause
Mit der Schliessung des Kulturzentrums «In Transformation» muss auch das queere Café Et Claire seine Türe schliessen. Die Betreiber*innen suchen nun eine neue Bleibe.
Von Newsdesk Staff
TIN
Queer
Liebe
Erster offen schwuler Fussballprofi Spaniens hat geheiratet
Alberto Lejárraga hat im Juni seinen langjährigen Partner Ruben Fernandez geheiratet. Der einzige offen schwule Spieler im spanischen Männerfussball teilt nun Fotos der Feier und verbringt die Flitterwochen in Japan.
Von Newsdesk/©DPA
Sport
People
USA
Pete Buttigieg greift Donald Trump wegen trans Rechte im Sport an
Der offen schwule US-Politiker Pete Buttigieg hat sich erneut deutlich für die Rechte von trans Menschen ausgesprochen – insbesondere für deren Teilhabe an Sportveranstaltungen.
Von Newsdesk Staff
TIN
Politik
Sport