Nach Tod in Geflüchtetenunterkunft: Trans Frau festgenommen
Die Tatverdächtige soll sich am gleichen Tag bei der Polizei über transphobe Beleidigungen beschwert haben
Am Donnerstagmorgen wurde ein Wachmann in einer Potsdamer Geflüchtetenunterkunft getötet. Die Polizei hat eine trans Frau als Verdächtige festgenommen.
«Wir haben den Haftbefehl wegen Totschlags beantragt. Morgen wird die Person dem Ermittlungsrichter vorgeführt», berichtete der Leitende Potsdamer Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann am Donnerstagabend. Am Morgen war ein Wachmann nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung in Potsdam verstorben. Bereits am Nachmittag hatten die Behörden in Berlin die tatverdächtige Person festgenommen.
Der Zugriff erfolgte laut einer Mitteilung im Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten. Wie Der Tagesspiegel berichtete ist die festgenommene trans Frau Bewohnerin der Geflüchtetenunterkunft. Ob es einen Zusammenhang zwischen der geschlechtlichen Identität und der Gewalttat gibt, wird momentan geprüft. Das Motiv ist derzeit noch unklar.
Derweil berichtete die Bild, dass sich die Frau am Donnerstagmittag bei Polizisten über transphobe Beleidigungen beschwert hatte – der Zusammenhang zur Straftat wurde indes erst später hergestellt. Zivilbeamte der Bundespolizei sollen die Person schliesslich am Alexanderplatz zufällig entdeckt haben, als sie in einen Zug stieg. Laut dem Bericht nahmen sie dann die Verfolgung auf, ehe der Zug am Bahnhof Zoo gestoppt wurde und die Festnahme erfolgte.
Noch bevor weitere Details bekannt waren, hatte der Kreisvorsitzende der AfD Potsdam, Dennis Hohloch, eine Sondersitzung des Ausschusses Ordnung und Sicherheit der Potsdamer Stadtverwaltung gefordert, um auf die Errichtung weiterer Flüchtlingsunterkünfte in Potsdam zu verzichten und einen Baustopp aller geplanten Einrichtungen.
Im März hatte die AfD in Brandenburg eine Kampagne gestartet, um gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen aus dem offiziellen Sprachgebrauch zu verbannen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Liebe, Lust und andere Katastrophen – unsere queeren Lesetipps
Éric Chacour verwebt queere Liebe mit familiären Zwängen in Kairo. Chloé Caldwell zerlegt das lesbische Begehren in schmerzhafter Klarheit. Und Eryx Vail stellt die Frage, ob queeres Leben in dystopischen Zukunftsvisionen überhaupt vorkommen darf.
Von Newsdesk Staff
Schwul
Lesbisch
Gesellschaft
Kultur
Queer
Wien
Ein Leuchtturm namens Magnus: Das neue Zentrum für sexuelle Gesundheit
Wien bekommt ab 2026 ein neues Zentrum für sexuelle Gesundheit: Magnus* Ambulatorium für sexuelle Gesundheit: ein einzigartiges Kompetenzzentrum für Prävention, Testung, Behandlung und Beratung.
Von Newsdesk Staff
Gesundheit
News
HIV, Aids & STI
Österreich
Kommentar
«Man tritt nicht nach Schwächeren, die schon fast am Boden liegen»
Jacques Schuster, Chefredakteur der Welt am Sonntag hat einen in vielerlei Hinsicht gestrigen Text gegen LGBTIQ verfasst. Unser Autor antwortet mit einem Gegenkommentar*.
Von Kriss Rudolph
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Feiern
Schwuz braucht Spenden: «Noch lange kein Ende mit dem queeren Gelände»
Alarmstufe Pink: Einer der ältesten queeren Clubs Deutschlands, das Berliner Schwuz, kämpft ums Überleben. Nach dem Insolvenzantrag soll nun eine Spendenkampagne helfen.
Von Newsdesk/©DPA
Queer
Schwul