«Gequatsche» über Coming-out nicht mehr zeitgemäss
Der frühere Fussball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat in der Diskussion um homosexuelle Profis ein Umdenken festgestellt.
«Die betroffenen Spieler müssen ein gutes Gespür dafür haben, ob sie vom engsten Umfeld getragen oder eher nach unten gezogen werden», sagte der 39-Jährige der Augsburger Allgemeinen (Samstag).
«Aber das Gequatsche, man könne das als Spieler nicht riskieren, weil die Fans oder Sponsoren negativ reagieren könnten: Das ist nicht mehr zeitgemäss. Die Fans sind viel weiter», betonte der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart.
Hitzlsperger hatte seine Homosexualität als erster DFB-Nationalspieler 2014 öffentlich gemacht – allerdings erst nach seinem Karriereende (MANNSCHAFT berichtete). „Ich möchte gern eine öffentliche Diskussion voranbringen – die Diskussion über Homosexualität im Profisport“, sagte er damals im Gespräch mit der Wochenzeitschrift Die Zeit.
Seit 2017 ist Hitzlsperger DFB-Botschafter für Vielfalt (MANNSCHAFT berichtete).
«Wer den Schritt in die Öffentlichkeit wagt, wird eine Reaktion auslösen», sagte der ehemalige Bundesliga- und England-Profi. «Tags drauf wäre die nationale und internationale Presse am Trainingsplatz. Das kann die Mannschaft beflügeln, aber auch negativ beeinflussen.»
Seit seinem Coming-out habe er fast ausschliesslich positive Erfahrungen gemacht. «Ich möchte anderen zeigen, dass das Leben hervorragend weitergehen kann. Was mir nämlich häufiger passiert, ist, dass Menschen die traurige Geschichte von mir hören wollen. Nach dem Motto: Das muss ja ganz schlimm gewesen sein, du hattest bestimmt Ängste, Depressionen und so weiter gehabt – was man halt reinschmeisst in den Topf. Da sage ich: Stopp!», meinte Hitzlsperger, der seinen Vertrag als Vorstandschef beim VfB Stuttgart nicht verlängern und den Verein im Herbst 2022 verlassen wird (MANNSCHAFT berichtete).
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