Testosteron und der Mann
Testosteron wird in den Hoden gebildet und unterliegt komplexen Regulations- und Rückkopplungsmechanismen. Gesteuert vom Hypothalamus werden unter anderem die Steuerhormone für die Produktion der Geschlechtshormone gebildet. Diese sind für die Herausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie Gestalt, Bartwuchs, Stimme und für das geschlechtstypische Verhalten verantwortlich.
Dabei unterliegt die Testosteronproduktion, neben dem Alter, zahlreichen anderen Einflussfaktoren wie körperlicher Aktivität, Gewicht und Fettverteilung, aber auch Stress, Erkrankungen und Einnahme von Medikamenten. Ausserdem ist ohnehin nur ein Teil des im Körper gebildeten Testosterons – man spricht vom freien Testosteron – letztendlich biologisch wirksam. Der grösste Teil ist an ein Transporteiweiss gebunden und kann so keine Wirkung entfalten.
Abnahme ab dem vierzigsten Lebensjahr Etwa ab dem vierzigsten Lebensjahr sinkt die Testosteronproduktion kontinuierlich um 1,4 % pro Jahr. Weiterhin steigt auch der Anteil des gebundenen und damit biologisch unwirksamen Testosterons. Abhängig vom Grad des Testosterondefizits können Libido, morgendliche Erektionen und die Fähigkeit zur Penetration vermindert sein. Die altersbedingte Abnahme der Testosteronproduktion wird im Volksmund auch als «die Wechseljahre des Mannes» bezeichnet.
Testosteron spielt aber auch eine grosse Rolle bei Stimmung, Antrieb und körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. Auch die nicht so seltenen Gewichtsprobleme und die Entwicklung von Bluthochdruck oder Diabetes mit zunehmendem Alter können damit in Zusammenhang stehen.
Therapeutisch gibt es heute Möglichkeiten, fehlendes Testosteron zu ersetzen. Vorzugweise erfolgt dies über ein Gel, das täglich aufgetragen wird, oder durch Injektion von Testosteron.
Wie alle komplexen Therapien sollte auch die Anwendung von Testosteron mit ärztlicher Begleitung erfolgen. Obwohl sich Befürchtungen hinsichtlich Prostatakrebs oder erhöhtem Herzinfarktrisiko nicht bestätigt haben, sollte der Entscheid zu einer Testosterontherapie sorgfältig erfolgen. Häufig stellt sie eine lebenslange Therapie dar.
Grundsätzlich lohnt es sich, mit seinem Arzt über dieses Thema zu sprechen und bei entsprechenden Symptomen auch an einen Mangel an Testosteron zu denken.
Text: Med. pract. Michael Kluschke, Leitender Arzt Checkpoint Zürich
Das könnte dich auch interessieren
Eurovision Song Contest
JJ will Wien als ESC-Host 2026: «Mein Freund wohnt um die Ecke»
Nach 26 Songs in einem fast vierstündigen, aber sehr launigen ESC-Finale stand kurz nach Mitternacht fest: Im nächsten Jahr geht es nach Wien, denn die Siegertrophäe holte sich der österreichische Sänger JJ für seinen Song «Wasted Love».
Von Sarah Stutte
Unterhaltung
Schweiz
Schwul
Österreich
People
Gesundheit
Mehr Fälle von Mpox – aber woher kommt die Gelassenheit?
Mpox wird vor allem bei Sex unter Männern übertragen. Zuletzt nahmen die Infektionen in Deutschland wieder etwas zu. Doch bislang herrscht unter Beobachter*innen keine Alarmstimmung.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
Lifestyle
Podcast & Radio
«Liebe erzählt» – 5 Versionen von Beziehung
«Liebe erzählt» heisst ein neuer Podcast von SWR Kultur. Die fünf Folgen stehen ab sofort in der ARD Audiothek.
Von Newsdesk Staff
Liebe
Religion
Schwul
TIN
International
Die meisten Morde an trans Personen werden in Brasilien verübt
Mit der weltweiten Zunahme autoritärer Regime verschärft sich in vielen Ländern die Rechtslage für trans Personen. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai hin.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN