Sieg für US-Bibliothekarin: Sie weigerte sich, LGBTIQ-Titel zu entfernen
Terri Lesley stellte sich gegen die Anordnungen in ihrem Bezirk, flog raus und klagte
Die ehemalige Leiterin einer Bücherei in Wyoming bekommt nun 700‘000 US-Dollar, nachdem sie gefeuert worden war, weil sie sich weigerte Bücher mit queeren Inhalten zu entfernen.
Terri Lesley arbeitete in der Campbell County Public Library und wurde 2023 von ihrem Posten entfernt, nachdem sie dort fast drei Jahrzehnte im Bibliothekswesen tätig gewesen war. Grund? Sie hatte sich gegen eine Anweisung gestellt, Bücher mit LGBTIQ-Thematik aus dem Büchereiangebot zu entfernen, ebenso Publikationen mit Informationen zu sexueller Gesundheit.
Nun willigte sie ein, alle Klagen gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber fallen zu lassen, im Gegenzug zu einer einmaligen Zahlung.
Anwältin Iris Halpen sagt dazu: «Wir hoffen, dass dies zumindest die Botschaft an andere Büchereien in weiteren Bundesstaaten sendet, dass (…) unsere Werte im Einsatz gegen Diskriminierung weiter bestehen und stark sind.»
Es gehe hier um öffentliche Einrichtungen und Bedienstete, diese sollte nie vergessen, dass sie der amerikanischen Verfassung verpflichtet seien, so Halpen.
Während Lesley ihre Klage gegen den Bezirk fallen liess, laufen Verfahren gegen drei Einzelpersonen weiter, die auf das Entfernen der Bücher gedrängt hatten.
Zur Erinnerung: 2022 hatte die Aufsichtsbehörde der Büchereien in dem Bezirk beschlossen, die American Library Association zu verlassen, die quer durch die USA Bezirksbüchereien unterstützt. Kurz darauf wurden verschiedene Titel auf schwarze Listen gesetzt, u.a. «This Book is Gay» von Juno Dawson und «Gender Queer» von Maia Kobabe. Aber auch Titel wie «Dating and Sex: A Guide for the 21st Century Teen Boy» von Andrew P. Smiler sollten entfernt werden (MANNSCHAFT berichtete).
Insgesamt wurden in US-Bundesstaaten – besonders solchen, die von den Republikanern regiert werden – zwischen 2024 und 2025 geschätzte 6‘870 Bücher verbannt, davon betroffen sind fast 4000 Einzeltitel. Einzelne Gerichte haben die Anordnungen wieder zurückgenommen.
Samuel checkte sein Handy ständig – ohne echten Grund. Grindr, Games, Social Media: alles wurde zum Automatismus. Wie aus Gewohnheit problematisches Verhalten wurde und was ihm geholfen hat, das zu ändern (MANNSCHAFT-Story).
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