Stierkämpfer Mario Alcalde outet sich als pansexuell
Der 31-jährige Spanier möchte LGBTIQ für die umstrittene Tradition begeistern
Der Stierkampf ist ein sehr heteronormatives Umfeld. Nun hat sich Mario Alcalde aus Madrid als erster spanischer Stierkämpfer geoutet.
Kaum irgendwo wird Männlichkeit so sehr inszeniert wie beim Stierkampf. Er gehört in Spanien zur Tradition, aber es gibt diese umstrittenen Veranstaltungen auch in Portugal und Südfrankreich sowie in ehemaligen spanischen Kolonien in Lateinamerika. Die sogenannte Corrida findet in einem der römischen Arena nachempfundenen Kampfplatz statt. Der Kampf selber besteht aus drei Phasen, die letztlich der Vorbereitung des tödlichen Degenstosses durch den Stierkämpfer dienen.
Mario Alcalde ist ein Vertreter der Tradition – und hat jetzt seine Sexualität öffentlich thematisiert. «Ich habe es vor Jahren mit mehreren Leuten entdeckt», sagte er jetzt gegenüber der Zeitung El Mundo. «Man verbindet sich mit ihnen, und sie verändern die Art und Weise, wie man die Dinge sieht.»
Er denke anders als andere Stierkämpfer, erklärte Alcalde. «Mein Geschmack entspricht nicht der Norm im Stierkampf. Sowohl politisch als auch sexuell.»
«Ich bin pansexuell und fühle mich sehr mit der LGBTI-Flagge verbunden. Ich verliebe mich in die inneren Werte, das Geschlecht ist mir egal.»
Alcalde erklärte zudem, die queere Community gehöre nicht zu den grössten Verfechter*innen des Stierkampfs. Er habe zwar Ambitionen, diese Haltung zu beeinflussen. Aber: «Die Wahrheit ist, dass alle Homosexuellen gegen den Stierkampf sind.» Dennoch wolle er gerne mal eine Stierkampf-Party in einer Bar in Chueca organisieren, dem queeren Viertel Madrids.
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