Homophobie in Berlin: Schwules Paar beleidigt, Mann verletzt
Der Täter entkam unbekannt
In Berlin Charlottenburg wurde ein Paar schwulenfeindlich beleidigt. Schon am Wochenende hatte es ähnliche Vorfälle gegeben.
Ein schwules Paar alarmierte am Dienstagabend die Polizei nach Charlottenburg. Die beiden Männer (29, 21) gaben an, dass sie gegen 21 Uhr am Stuttgarter Platz handhaltend entlangliefen, als sie in Höhe der Leonhardtstrasse durch einen Mann homofeindlich beleidigt wurden.
Der 38-Jährige soll kurz zuvor als Beifahrer aus einem Fahrzeug ausgestiegen und mit dem Fahrer in ein nahegelegenes Lokal gegangen sein. Dort trafen die Einsatzkräfte den Tatverdächtigen an und stellten seine Personalien fest. Der 38-Jährige bestritt die Beleidigung und erstattete seinerseits eine Anzeige wegen falscher Verdächtigung.
Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Bereits am Sonntag hatte es einen offenbar homofeindlichen Vorfall gegeben: Nach einem Streitgespräch in Kreuzberg kam ein Mann mit einer Verletzung am Bein zur stationären Behandlung in eine Klinik. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand sprach ein Unbekannter den 40-Jährigen gegen 6.20 Uhr in der Adalbertstrasse nahe Kottbusser Tor an und forderte ihn auf, den Ort zu verlassen. Als der Angesprochene dem nicht nachkam, verletzte ihn der andere mit einem nicht bekannten Gegenstand am Bein.
Anschliessend flüchtete der Angreifer in Richtung Oranienstrasse. Wie die Polizei auf MANNSCHAFT-Anfrage am Mittwoch mitteilte, liegt keine Täterbeschreibung vor. Womit genau der 40-Jährige verletzt wurde, ist auch noch unklar.
Rettungskräfte stellten bei dem 40-Jährigen eine Stichverletzung fest und brachten ihn zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus. Da eine homophobe Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann, hat auch hier der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Ebenfalls am Wochenende war ein schwules Paar in der Berliner U-Bahn angegriffen und homofeindlich beleidigt worden (MANNSCHAFT berichtete).
Im Sommer hatte das Land Berlin eine Initiative gegen LGBTIQ-feindliche Gewalt angekündigt: Erstmals soll sich die Innenministerkonferenz Anfang Dezember damit befassen (MANNSCHAFT berichtete).
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