Staatsanwaltschaft Köln hat jetzt eine LGBTIQ-Ansprechperson
Geschädigte sollen ermutigt werden, Straftaten anzuzeigen
LGBTIQ-feindliche Straftaten werden nach Einschätzung von Expert*innen und Ermittler*innen nur selten angezeigt. Um die Opfer zu stärken, gibt es bei der Kölner Staatsanwaltschaft nun einen eigenen Ansprechpartner für solche Delikte.
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat jetzt einen speziellen Ansprechpartner für Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität zum Opfer einer Straftat geworden sind. Es sei die erste Staatsanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen, die eine «LGBTI-Ansprechperson» benannt habe, sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Ziel sei es vor allem, «das beklagenswert hohe Dunkelfeld in diesem Bereich der Diskriminierungskriminalität zu erhellen».
Aufgabe des Beauftragten sei es, mögliche Vorbehalte der LGBTIQ Community gegen die Strafverfolgungsbehörden abzubauen. Es solle eine Verfahrensbearbeitung sichergestellt werden, die den sensiblen Anforderungen in diesem Deliktfeld gerecht werde und besonders die Belange der Opfer in den Blick nehme. Geschädigte sollten ermutigt werden, Straftaten anzuzeigen.
Im Jahr 2021 ermittelte die Kölner Staatsanwaltschaft nach Angaben des Sprechers in 36 Verfahren aus diesem Bereich. Im laufenden Jahr seien bisher 13 Verfahren anhängig. Die kriminalistische Erfahrung spreche aber dafür, dass diese Zahlen nicht einmal annähernd die tatsächlichen Vorfälle abbildeten.
In Berlin wurden bereits 2012 die ersten LGBTIQ-Ansprechpersonen bei der Staatsanwaltschaft eingerichtet.
Bei dem Tod von Malte C geht die Staatsanwaltschaft in Münster von einem queerfeindlichen Hintergrund aus. Der 20-Jährige sitzt wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge in Untersuchungshaft (MANNSCHAFT berichtete).
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