St. Gallen untersagt Regenbogenbeflaggung zur Pride
Queere Organisationen zeigen sich enttäuscht
Regenbogenflaggen zur Pride – das wird es in St. Gallen in der Innenstadt nicht geben. Die Entscheidung des Stadtrats sorgt nicht nur bei queeren Organisationen für Unmut.
«Wir sind sehr enttäuscht. St. Gallen braucht mehr Sichtbarkeit von uns queeren Menschen», teilten die Verantwortlichen der Pride mit.
Zürich, Bern, Genf – viele Städte in der Schweiz setzen jährlich mit Regenbogenflaggen ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz. Ähnliches war in diesem Jahr auch in St. Gallen geplant, wo zur Pride die Innenstadt beflaggt werden sollte. Der entsprechender Antrag aus dem Stadtparlament, eingereicht von SP/PFG, Grünen und GLP und den entsprechenden Jungparteien, wurde allerdings abgelehnt.
Der Stadtrat verwies auf die bestehenden «Leitlinien für die Gassenbeflaggung», wonach eine Beflaggung für politische Veranstaltungen nicht erlaubt sei. Einzig Fähnchen an den Bussen des Nahverkehrs seien möglich – jedoch nur am Veranstaltungstag.
Nach der Entscheidung gab es Kritik verschiedener queerer Organisationen aus der Stadt und der Region. «Regenbogenflaggen sind nicht nur Werbung für die Pride. Sie wären ein Zeichen dafür, dass St. Gallen eine moderne und offene Stadt ist», heisst es bei Queer Lake Bodensee.
Allgemeinhin wurde moniert, dass der Beschluss nicht zum vom Stadtrat selbst in der «Vision 2030» formulierten Anspruch passe, ein «kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Ostschweiz» zu sein. Damit würde die Verantwortung einhergehen, Sichtbarkeit zu schaffen und durch diese Zugehörigkeit zu vermitteln.
In Anbetracht zunehmender Hasskriminalität und negativen Entwicklungstrends wie in den USA sei ein Zeichen für Diversität umso wichtiger.
Im Jahr 2023 fand in St.Gallen die erste Pride statt. Etwa 2'000 Menschen demonstrierten setzten sich für Vielfalt ein. Für den 30. August 2025 ist eine weitere Ausgabe geplant.
Die Stadt Zürich soll die Vielfalt der Bevölkerung im Strassenverkehr besser abbilden und die LGBTIQ-Helpline finanziell unterstützen. Am 15. Januar stimmte der Gemeinderat beiden Forderungen zu (MANNSCHAFT berichtete).
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