Aua, ein seltener TV-Moment! Zum vorzeitigen Ende von «Princess Charming»

Ihr Herz ist gebrochen, sagt Vanessa Borck

Vanessa Brock aus der 5. Staffel von «Princess Charming»
Vanessa Borck aus der 5. Staffel von «Princess Charming» (Bild: RTL / Fine Lohmann)

Kein märchenhaftes Ende für die Prinzessin:

Die 5. Staffel der lesbischen RTL-Realityshow «Princess Charming» endet vorzeitig. Vanessa Borck wirft hin. Der Grund: Ihr Herz ist gebrochen. Dazu der Kommentar.*

Der Versuch, «ihre neue Traumfrau zu finden», ist gescheitert. Oder anders gesagt: Vanessa Borck hat sie möglicherweise gefunden, wird aber nicht zurückgeliebt. In einer Kuppelshow gab es das doch nicht. Und ich frage mich: Ist es eine gute oder eine schlechte Nachricht?

Damit meine ich natürlich ausdrücklich nicht die Content Creatorin Vanessa Borck selber, die bekannt wurde als «Nessiontour» vom Instagram-Account «coupleontour». Liebeskummer tut weh, wir alle wissen das. Für Borck ist die Entwicklung natürlich eine schlechte Nachricht. Abgelehnt werden ist schmerzhaft. Und zwar noch schmerzhafter als bei einer Castingshow wie DSDS: Da kann man es auf mangelndes Talent oder die eigene Stimme schieben – weiss Gott: auch nicht schön!

Bei einer Kuppelshow wird man als Mensch abgelehnt. Schlimmer geht es eigentlich nicht. Auch wenn ich Vanesa Borck nicht kenne und vielleicht nicht mal mag: Mir tut das beim Zuschauen weh.

Einerseits zeigt ihr Fall aber: Die Sendung, der ich – stellvertretend für alle Kuppelshows dieser Welt – keinen Millimeter weit traue, was echte Emotionen und Wahrhaftigkeit und die Verkupplungsgabe von RTL angeht, zeigt plötzlich, dass da echte Gefühle im Spiel sind. Dass die Damen, die der Prinzessin zugeführt werden, nicht bloss Staffage sind. Dass die Prinzessinnen, die man offenbar für so liebens-wert hält, weil man sie zur Hauptprotagonistin macht – dass sie ihrem Socia-Media-Auftritt bloss einen Booster verpassen wollen und alles andere dahinter zurücksteht.

Keine Gefühle, die RTL eigentlich zeigen will, aber wer weiss. Das Leid von Menschen ist am Ende ja doch oft ein Glück für die Sender. Und offenbar geht es hier um echte Gefühle. Ein seltener TV-Moment!

Und überhaupt: Viele MANNSCHAFT-Leser*innen interessieren sich in den letzten Tagen sehr für diese Geschichte, also tut es der Sendung und der Quote natürlich gut.

Andererseits: Die Gefühle von Menschen sind in Shows wie diesen das Kapital. Dazu gehören Liebe und himmelhohes Jauchzen ebenso wie Enttäuschung, Betrübtsein, Übergangenwerden, das Nicht-Zurückgeliebt-werden, das Aussortiert-werden. Möchten wir in so einer Situation, dass Kameras und grelles Scheinwerferlicht auf uns gerichtet sind? Eher nicht.

Ist das Sendern wie RTL egal? Darauf können wir Gift nehmen.

*Die Meinung der Autor*innen von Kolumnen, Kommentaren oder Gastbeiträgen spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.

MANNSCHAFT stellt vor: Diese 10 queeren Shooting Stars machen von sich reden, etwa Miles Heizer, bekannt aus «Tote Mädchen lügen nicht – 13 Reasons Why».

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