Schwuler Trump-Buddy: Richard Grenell soll Drag-Verbot durchsetzen
Geholt wurde er, um an den «heissesten Brennpunkten der Welt» zu arbeiten
US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Spezialauftrag für seinen Sondergesandten Richard Grenell. Der schwule Politiker soll an der grössten Kultureinrichtung des Landes gegen Teile der LGBTIQ Community vorgehen.
Er soll vorerst die Leitung der grössten Kultureinrichtung der Hauptstadt Washington übernehmen, wie Trump ankündigte.
Grenell werde als «Interims-Exekutivdirektor des Kennedy Centers» fungieren, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. Dann schob er nach: «Ric, willkommen im Showgeschäft!»
Das Kennedy Center in Washington ist auch auf nationaler Ebene eine kulturelle Institution. Es beherbergt unter anderem das Nationale Symphonie-Orchester und die Washingtoner National-Oper. In dem prunkvollen Bau am Potomac-Fluss werden traditionell alle möglichen Genres von Theater, Tanz und Musik dargeboten: von klassischer Musik, Oper und Ballett bis hin zu Jazz, Hip-Hop, elektronischer Musik und modernem Tanz.
Trump hatte am Wochenende überraschend angekündigt, das Kennedy Center unter seine Kontrolle zu bringen. Er habe beschlossen, umgehend mehrere Personen aus dem Kuratorium zu entlassen, darunter auch den Vorsitzenden. Der Republikaner kritisierte unter anderem, dass das Kennedy Center im vergangenen Jahr auch Drag-Shows gezeigt habe, die auf ein junges Publikum abgezielt hätten. Damit sei Schluss.
Trump bekräftigte, dass es künftig in der Einrichtung «keine Drag-Shows oder andere anti-amerikanische Propaganda mehr geben» werde. Bei einem Auftritt im Weissen Haus sagte der 78-Jährige: «Wir haben das Kennedy Center übernommen. Uns gefiel nicht, was dort gezeigt wurde.» Grenell werde in der neuen Rolle einen «grossartigen Job» machen.
Der Präsident hatte Grenell eigentlich für andere Krisenherde an seine Seite geholt. «Ric wird an einigen der heissesten Brennpunkte der Welt arbeiten, darunter Venezuela und Nordkorea», hatte Trump bei der Verkündung der Personalie Mitte Dezember erklärt. Und tatsächlich war Grenell zuletzt auf einer Mission in Venezuela unterwegs - unter anderem, um dort inhaftierte Amerikaner freizubekommen. Der neue Brennpunkt ist für ihn vorerst aber: Kultur. Und die Mission lautet: Bühnenprogramm auf die Beine zu stellen, das dem US-Präsidenten genehm ist.
Grenell war von 2018 bis 2020 Botschafter der USA in Deutschland. In der Rolle sah er seine Aufgabe damals darin, die Politik Trumps in Deutschland und Europa offensiv zu vertreten - auf unkonventionelle, eher undiplomatische Weise. Grenell sparte auch nicht mit Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Im politischen Berlin machte er sich mit seiner rabiaten Art in jener Zeit wenig Freunde.
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