US-Schauspieler Richard Chamberlain ist tot
2003 hatte er sich als schwul geoutet
Richard Chamberlain ist kurz vor seinem 91. Geburtstag gestorben. Der US-Schauspieler, der vor allem mit dem TV-Vierteiler «Die Dornenvögel» weltweit Erfolge feierte, ist auf Hawaii gestorben, berichten US-Medien wie Variety unter Berufung auf seinen Sprecher und seinen langjährigen Partner.
Er war der TV-Herzensbrecher schlechthin: Strahlendes Lächeln, blonde Haare und markante Gesichtszüge machten Richard Chamberlain über Jahrzehnte hinweg zu Hollywoods «Prinz Charming». Jetzt ist der US-amerikanische Schauspieler im Alter von 90 Jahren nach Komplikationen von einem Schlaganfall auf Hawaii gestorben, wie sein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Chamberlain wurde 1961 als strahlender Titelheld in der US-Ärzteserie «Dr. Kildare» über Nacht zum Teenageridol. «Alle meine Träume gingen damals in Erfüllung. Schon als Kind wollte ich unbedingt Schauspieler werden», erzählte der Kalifornier, der in Beverly Hills zur Welt kam. Den ersten Golden Globe gewann er 1963 als «Dr. Kildare», der nächste folgte als bester TV-Drama-Darsteller in der Abenteuer-Serie «Shogun» (1980).
Die dritte Globe-Trophäe erhielt er vier Jahre später für «Die Dornenvögel». In dem TV-Vierteiler, der auf dem gleichnamigen Roman der australischen Schriftstellerin Colleen McCullough basiert, spielte er den charismatischen Pater Ralph de Bricassart, der sich gegen alle Konventionen in die schöne Farmerstochter Meggie verliebt. Mehr als 200 Millionen Zuschauer*innen weltweit hingen gebannt vor dem Bildschirm und waren hingerissen.
Auch auf der Theaterbühne war Chamberlain häufig zu sehen. Noch vor wenigen Jahren hatte er zuletzt für einige kleinere Film- und Fernsehprojekte vor der Kamera gestanden, er war in Serien wie «Desperate Housewives» und «Brothers & Sisters» in Gastrollen zu sehen.
Zahlreiche Affären wurden Chamberlain nachgesagt – etwa mit seiner «Dornenvögel»-Partnerin Rachel Ward oder mit «Denver-Clan»-Star Linda Evans. Erst viel später wagte Chamberlain das Coming-out: In seiner 2003 erschienenen Biografie «Shattered Love» machte er fast 70-jährig seine Homosexualität und die Partnerschaft mit seinem damaligen Lebensgefährten öffentlich.
«Ich dachte, dass etwas fürchterlich falsch mit mir war. Und auch als ich berühmt wurde, war dieses Gefühl noch da.»
Richard Chamberlain
Es sei früher unmöglich gewesen, offen schwul zu sein, sagte er mit 80 Jahren im New York Times-Interview. «Ich dachte, dass etwas fürchterlich falsch mit mir war. Und auch als ich berühmt wurde, war dieses Gefühl noch da.»
Er habe später viele Jahre in Therapie verbracht und sich spirituellen Studien gewidmet. Mehr als drei Jahrzehnte lang lebte Chamberlain mit einem Partner auf Hawaii zusammen.
Würde er jungen Leuten die Schauspielerei empfehlen, wurde er mal in einem Radiointerview gefragt. Besser nicht, wenn man sich einen anderen Job vorstellen könnte, erklärte Chamberlain. Nur wer es absolut nicht lassen kann, sollte sich auf dieses Wagnis einlassen. Mit etwas Glück könne es «sehr aufregend und erfüllend» sein. Da sprach der Schauspieler wohl aus eigener Erfahrung.
Am kommenden Montag hätte Chamberlain seinen 91. Geburtstag gefeiert. «Unser geliebter Richard ist jetzt bei den Engeln», wurde sein langjähriger Partner, der Autor und Produzent Martin Rabbett, zitiert.
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