Schwule Liebe als Tabu – Teddy Award geht nach Nigeria
«All the Colours of the World Are Between Black and White» wurde ausgezeichnet
Mit den Teddy Awards sind am Freitagabend wichtige Nebenpreise der Berlinale vergeben worden. Zudem wurden die Gewinner der Kategorien Perspektive Deutsches Kino und Generation 14plus bekanntgegeben.
Bei den Teddy Awards sichtet die internationale Jury Filme mit queerem Kontext aus allen Sektionen der Filmfestspiele. In jeder Kategorie werden anschliessend drei Filme nominiert.
Der Teddy für den besten Spielfilm ging an die nigerianische Produktion «All the Colours of the World Are Between Black and White» von Babatunde Apalowo. Darin geht es um die Annäherung zweier Männer in einer Gesellschaft, die gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen tabuisiert.
Letztes Jahr waren in dem Land drei Männer wegen Homosexualität zum Tod verurteilt worden (MANNSCHAFT berichtete). Seit der britischen Kolonialzeit besteht ein «Unzuchts»-Paragraf. In verschiedenen muslimisch dominierten Regionen des Landes müssen Angeklagte mit Peitschenhieben oder der Todesstrafe rechnen.
Als bester Dokumentarfilm wurde «Orlando, ma biographie politique» von Paul Preciado ausgezeichnet. Das Werk des Regisseurs fusst auf Virginia Woolfs Roman «Orlando» über einen jungen Mann, der am Ende eine 36-jährige Frau ist. Der Film erzählt von weltweit vielen verschiedenen Menschen im Alter von 8 bis 70 Jahren, die eine solche Wandlung durchlebt haben.
Als bester Kurzfilm wurde «Marungka Tjalatjunu (Dipped in Black)» von Matthew Thorne und Derik Lynch ausgezeichnet. Der Teddy Award der Jury ging an «Silver Haze» von Sacha Polak. Ein Spezial-Teddy ging an die Leiter des Molodist-Filmfestivals in Kiew, Andriy Khalpakhchi und Bohdan Zhuk.
In der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino gab es ebenfalls Auszeichnungen. Der mit 5000 Euro dotierte Kompass-Perspektive-Preis für den besten Film ging an Steffi Niederzoll für «Sieben Winter in Teheran». Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich institutionalisierter männlicher Gewalt widersetzt.
Den mit 7500 Euro verbundenen Preis der internationalen Jury in der Sektion Generation 14plus für den besten Film konnten sich Silvia Del Carmen Castaños und Estefanía Contreras aus den USA für «Hummingbirds» sichern.
Das könnte dich auch interessieren
Awards
Die Oscars 2025: Sexarbeiterin «Anora» schlägt «Emilia Pérez»
«Anora» erzählt von einer Sexarbeiterin in den USA – bei den Oscars gewinnt der Film gleich fünf Auszeichnungen. Für «Emilia Pérez» lief der Abend eher enttäuschend.
Von Newsdesk/©DPA
Award
People
Film
Gesundheit
«Ich weine immer noch» – Sorge und Panik unter HIV-Infizierten
Medizinisches Personal im Zwangsurlaub, HIV-Infizierte in Panik: Obwohl manche Behandlungsprogramme fortgesetzt werden, ist das Einfrieren der US-Hilfsgelder für HIV-Infizierte in Afrika dramatisch.
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
News
Bühne
100 Jahre Knef: Schwule Künstler feiern die Diva bereits
Es «kneft» gewaltig: Zwar jährt sich der Geburtstag von Hildegard Knef erst im Dezember, doch schon jetzt touren Ulrich Michael Heissig alias Irmgard Knef sowie Tim Fischer als Diva durch die Lande.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Kultur
Kunst
Film
Buch
Früher war mehr Glitter? Von wegen: Schwule und Operette
Kevin Clarke legt mit «Glitter and be Gay: Reloaded» einen neuen Sammelband über «die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer» vor.
Von Newsdesk Staff
Kultur
Musik
Unterhaltung
Bühne