Schwedens Kickerinnen mussten sich offenbar vor WM entblössen
Die lesbische Ex-Nationalspielerin Nilla Fischer packt aus
Um das Geschlecht nachzuweisen, soll es bei der Fussball-WM 2011 körperliche Untersuchungen gegeben haben. Schwedens Kickerinnen mussten sich dafür ausziehen, berichtet eine Ex-Nationalspielerin.
Vor der Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland sollen sich Spielerinnen aus Schweden bei einem Geschlechtstest entblösst haben müssen. Bei der körperlichen Untersuchung sollte kontrolliert werden, ob alle Fussballerinnen tatsächlich Frauen sind, berichtet laut dem britischen Guardian die ehemalige schwedische Nationalspielerin Nilla Fischer, die vor 5 Jahren die Regenbogenbinde nach Deutschland gebracht hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Der Bericht beruht auf Enthüllungen aus der vergangenen Freitag erschienenen Biografie der 38-Jährigen.
Wie sie in ihrem Buch «Jag sa inte ens hälften» («Ich habe nicht mal die Hälfte gesagt»), aus dem der englische Guardian zitiert, schreibt, musste sie sich vor einer Physiotherapeutin ausziehen, die von einem Arzt beauftragt worden sei. Sie habe den ganzen Vorgang als «demütigend» erlebt. Die Geschlechtstests seien durchgeführt worden, weil vor der WM mehrere Nationen den Vorwurf erhoben hatten, in der Mannschaft von Äquatorialguinea spielten auch Männer mit. Daraufhin habe der Weltfussballverband FIFA Kontrollen veranlasst.
Wie der Guardian weiter berichtet, hat die FIFA in einem Statement mitgeteilt, dass sie «die jüngsten Kommentare von Nilla Fischer zu ihren Erfahrungen und den von der schwedischen Nationalmannschaft bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2011 durchgeführten Geschlechtsüberprüfungstests zur Kenntnis genommen» habe.
Der damalige schwedische Mannschaftsarzt, Mats Börjesson, bestätigte die Kontrollen gegenüber der schwedischen Zeitung Aftonbladet. Er hielt den Zweck der Untersuchungen für vertretbar. Die FIFA tue so etwas nicht, um gemein gegen irgendjemanden sein zu wollen.
Fischer ist von 2001 bis 2022 in insgesamt 189 A-Länderspielen für Schweden aufgelaufen. Von 2013 bis 2019 war sie beim VfL Wolfsburg unter Vertrag.
Das könnte dich auch interessieren
Thüringen
CSD in Erfurt: «Ausgrenzung von Queers darf nie hingenommen werden»
Bunte Trucks, laute Botschaften und viel Lebensfreude: Tausende Menschen zogen in Erfurt für mehr Sichtbarkeit und Respekt auf die Strasse.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Niedersachsen
Aus Solidarität: Ein Dorf zeigt Flagge
Viermal wurde einer Familie aus Niedersachsen die Regenbogenfahne vom Mast gerissen. Mitbürger*innen wollen die Betroffenen nicht alleine lassen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Schweiz
Curdin Orlik im TV-Interview: «Darf ein Schwinger Männer lieben?»
Der 32-Jährige stellt sich den Fragen des SRF. Und redet auch über die Reaktion seiner Mutter.
Von Newsdesk Staff
Sport
People
Coming-out
News
Tödlicher Streit mit Messerstichen – nach Crack-Konsum?
Es geht um eine Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Frage, ob es Notwehr war.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
Polizei