Schottland prüft Inhaftierung von trans Frauen in Frauengefängnissen
Für Aufregung hatte eine trans Straftäterin gesorgt, die vor ihrer Geschlechtsangleichung zwei Frauen vergewaltigt hatte
Nach Kritik an der Unterbringung von trans Frauen in Frauengefängnissen in Schottland überprüft die Regionalregierung das bisherige Vorgehen.
«Wir dürfen nicht zulassen, dass das Gefühl aufkommt, dass trans Frauen an sich eine Gefahr für Frauen sind», sagte der schottische Justizminister Keith Brown am Sonntagabend der BBC zufolge. Die Gefahr gehe von Männern aus, betonte Brown. Am Montag ergänzte der Minister, derzeit sässen keine trans Frauen mit Vorstrafen wegen Gewalt gegen Frauen in Haft. Von den fünf trans Frauen, die aktuell in Frauengefängnissen untergebracht seien, gehe keine Gefahr aus, sagte Brown.
Zuvor hatte der Fall einer verurteilten Sexualstraftäterin, die noch vor ihrer Geschlechtsanpassung zwei Frauen vergewaltigte hatte und nun in einem Frauengefängnis untergebracht werden sollte, für Aufregung gesorgt (MANNSCHAFT berichtete).
Brown sagte, bis der Fall abschliessend untersucht sei, werde keine wegen Gewalt gegen Frauen inhaftierte oder verurteilte trans Frauen in einem Frauengefängnis untergebracht.
Der Umgang und die Rechte von trans Menschen sind in Schottland heiss umstritten: Das Parlament hat ein Gender-Gesetz beschlossen, das die Hürden für Geschlechtsanpassungen deutlich senken soll. Dagegen gibt es jedoch harschen Widerstand, die wohl prominenteste Kritikerin ist «Harry Potter»-Autorin Joanne K. Rowling.
Die Gesetzesgegner fürchten, dass Männer die vereinfachten Regelungen ausnützen könnten, um aus sexuellen Motiven in Bereiche einzudringen, die Frauen vorbehalten sind. Unterstützer sehen in dem Gesetz hingegen eine längst überfällige Reform, die trans Menschen das Leben erleichtern und ihnen ermöglichen könne, selbstbestimmt zu leben.
Das Gesetz zur einfacheren Änderung des Geschlechtseintrags von trans Personen in Schottland wird blockiert. Zuvor hatte die regionale Regierungschefin Nicola Sturgeon London vor diesem Schritt gewarnt (MANNSCHAFT berichtete).
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