Ryan Philippe hatte als Teenager Angst vor schwuler Rolle
Mit nur 17 Jahren spielte Ryan Phillippe den ersten schwulen Teenager im US-Fernsehen – und war unsicher über die Folgen für seine Karriere. Heute spricht der 50-Jährige über die Bedeutung dieser Rolle und ihre Wirkung auf eine ganze Generation.
Bevor Serien wie «Heartstopper», «Love, Victor» oder «Sex Education» queere Figuren zum selbstverständlichen Teil der Fernsehlandschaft machten, gab es nur wenige Vorbilder auf dem Bildschirm. Einer, der diesen Weg früh mitging, ist der US-amerikanische Schauspieler Ryan Phillippe. Mit gerade einmal 17 Jahren übernahm er 1992 in der US-Daily «One Life to Live» die Rolle von Billy Douglas – dem ersten offen schwulen Teenager in einer amerikanischen Daytime-Serie. Heute, mehr als 30 Jahre später, blickt Phillippe auf diese prägende Zeit zurück.
Im Gespräch mit dem Magazin People erinnert sich der Schauspieler: «Ich war so jung, dass Teile von mir Angst hatten, weil es eine ganz andere Zeit war.» Damals sei er von seinem Umfeld sogar gewarnt worden, die Rolle anzunehmen. Es war die Zeit vor «Will & Grace» oder «Queer as Folk» – vor jedem nennenswerten queeren Mainstream-Charakter im amerikanischen Fernsehen. Schwule Männer wurden in der öffentlichen Wahrnehmung mit der damals grassierenden Aids-Krise in Verbindung gebracht.
Trotz aller Zweifel entschied sich Phillippe für die Rolle – und wurde von der Reaktion des Publikums überrascht. Schon kurz nach den ersten Ausstrahlungen erhielt er Fanpost von Jugendlichen, die sich zum ersten Mal repräsentiert fühlten.
«Ich habe Briefe von Kindern bekommen, die schrieben: ‹Ich habe noch nie jemanden gesehen, der mich in einer Unterhaltungssendung repräsentiert hat.›» Auch Eltern meldeten sich: «Die sagten mir, dass ihnen die Show geholfen habe, eine Verbindung zu ihren queeren Kindern aufzubauen.»
Rückblickend nennt Phillippe diese Zeit eine «wirklich tiefgreifende Erfahrung». Sie habe ihn sowohl persönlich als auch beruflich geprägt. «Ich bin sehr gereift durch diese Erfahrung und dadurch, dass ich gesehen habe, welchen Einfluss sie auf andere hatte», sagt er. Dass queere Repräsentation heute in vielen Serien selbstverständlich ist, sei auch das Ergebnis solcher frühen Schritte.
Nach seiner Rolle als Billy Douglas machte Phillippe Karriere in Filmen wie «Eiskalte Engel» oder «L.A. Crash». Heute steht er gemeinsam mit seinem Sohn Deacon in der Amazon-Serie «Motorheads» vor der Kamera. Doch trotz aller Erfolge in Hollywood sagt Phillippe: «Ich denke, das grösste Gefühl von Stolz in meinem Leben kommt daher, meine Kinder erfolgreich und zu guten Menschen heranwachsen zu sehen.»
Mehr: Greencard gegen Babywunsch: Willkommen zum queeren Hochzeitsbankett! (MANNSCHAFT berichtete)
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