Russland wird vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen
In einer beispiellosen Aktion wird Russland wegen seines Angriffskrieges in der Ukraine von Europas grösster Fernsehshow ausgeschlossen. Der 66. Eurovision Song Contest soll ohne Russland stattfinden.
Russland wird aufgrund der Invasion in die Ukraine vom diesjährigen Eurovision Song Contest in Turin ausgeschlossen. Das teilte die zuständige Europäische Rundfunkunion EBU am Freitagabend in Genf mit. Der 66. ESC soll am 14. Mai mit seinem grossen Finale über die Bühne gehen. Deutschland will seinen Song kommende Woche küren (MANNSCHAFT berichtete)
Die Europäische Rundfunkunion als Veranstalterin des Eurovision Song Contest hatte noch am Donnerstag verkündet, der ESC sei ein nicht-politisches, kulturelles Event. «Die EBU ist jedoch besorgt über die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und wird die Situation weiterhin genau beobachten.»
Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war, hatte die Ukraine gefordert, die EBU-Mitgliedssender sollten so früh wie möglich erwägen, Russland vom diesjährigen ESC in Italien auszuschliessen. Auch andere Länder hatten den Ausschluss gefordert. Finnland drohte nach Angaben des zuständigen Rundfunksenders Yle gar damit, keinen Beitrag zum ESC zu schicken, sollte die Europäische Rundfunkunion Russland nicht die Teilnahme verbieten. Der russische Angriff auf die Ukraine verstoße gegen alle Werte, für die man selbst ebenso stehe wie alle anderen europäischen Rundfunksender, erklärte Yle am Freitag.
Mit Russland wollten eigentlich 41 Länder am ESC 2022 teilnehmen. Die Höchstgrenze der EBU liegt bei 44 – diese Teilnehmerzahl wurde allerdings bis jetzt noch nie erreicht. Belarus ist nach der Suspendierung des Senders BTRC im vergangenen Jahr auch weiterhin vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Am 16. Februar trat Alina Pash als Kandidatin der Ukraine zurück. Hintergrund waren offene Fragen zu einer Reise der Sängerin auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim im Jahr 2015. Nach dem Rücktritt von Pash schickt die Ukraine nun die Band Kalush Orchestra mit dem Titel «Stefania» nach Turin. Er muss sich erst noch in einem der Halbfinals (10. und 12.5.) qualifizieren. Der russische Beitrag war noch gar nicht gekürt worden.
«Wir wollen definitiv nichts mit Russland zu tun haben»: Queers in der Ukraine leben seit der Invasion in Angst (MANNSCHAFT berichtete).
Auch im Sport hat der Krieg bereits Konsequenzen. So beschloss die Formel 1, den Grossen Preis von Russland in dieser Saison abzusagen, die UEFA verlegte das Champions-League-Finale von Sankt Petersburg nach Paris.
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