Moshammer-Mörder hofft auf Abschiebung in den Irak
Sein Anwalt hofft, dass es nun zügig vorangeht
Der wegen des Mordes an dem Münchner Modezaren Rudolph Moshammer verurteilte Iraker hofft auf eine Abschiebung in seine Heimat.
«Ja, mein Mandant will und wird in den Irak zurückkehren», sagte sein Verteidiger Adam Ahmed am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Zuvor hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Er gehe davon aus, dass die Abschiebung erfolgen werde, teilte der Jurist der Zeitung mit. Den Antrag auf Entlassung in Deutschland habe er deshalb zurückgenommen (MANNSCHAFT berichtete).
Sollte er in den nächsten zwei Wochen nicht abgeschoben werden, würde ich den Antrag erneut stellen
Ahmed hofft, dass es nun zügig vorangeht. «Sollte er in den nächsten zwei Wochen nicht abgeschoben werden, würde ich den Antrag erneut stellen.» Die Chancen auf eine Entlassung stehen ohnehin nicht gut. Darauf hatte das zuständige Landgericht Regensburg zuvor schriftlich hingewiesen.
Eine Entlassung komme nach vorläufiger Würdigung derzeit nicht in Betracht, hatte ein Gerichtssprecher am Freitagabend erklärt. Grundsätzlich wäre eine vorzeitige Haftentlassung ab dem 15. Januar – also Sonntag – möglich gewesen, da dann die Mindestverbüssungsdauer von 18 Jahren in diesem Fall abläuft (MANNSCHAFT berichtete).
Im Januar 2005 hatte der damals 25 Jahre alte Iraker Moshammer in dessen Haus im Münchner Vorort Grünwald mit einem Stromkabel erdrosselt. Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich machte, hatte ihn mit nach Hause genommen.
Der Iraker wurde wenig später festgenommen, seine DNA-Spuren wurden am Tatort gefunden. Das Landgericht München I verurteilte ihn wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest.
Sein Leben war bunt und endete brutal: Rudolph Moshammer war ein Münchner Original, ein Geschäftsmann und Selbstvermarkter. Eine Doku beim RTL-Streamingdienst seziert die Moshammers Wirken und seinen Tod (MANNSCHAFT berichtete).
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