Rudi Fußi: «Ich habe meinen Mann wirklich schlecht behandelt»
Der offen schwule SPÖ-Rebell holt zu einem Rundumschlag aus
Mit einem aufsehenerregenden Rundumschlag samt persönlicher Lebensbeichte ging der PR-Berater und SPÖ-Parteirebell Rudolf («Rudi») Fußi am Mittwoch an die Öffentlichkeit.
Sein erklärtes Ziel ist es, SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler mithilfe einer Mitgliederentscheidung zu stürzen und selbst zu kandidieren.
Bei seiner Pressekonferenz sprach der 46-jährige Fußi über seinen persönlichen Zustand – auch, weil die SPÖ seinen Informationen nach ein Dossier mit höchstpersönlichen Details durchgestochen haben soll.
Die SPÖ wies diesen Vorwurf laut Medienberichten empört zurück und kündigte den Rechtsweg an.
«In aller Freundschaft»
Fußi bestätigte auf seiner Pressekonferenz, dass er sich nach 24 gemeinsamen Jahren von seinem Ehemann scheiden lassen werde. Und zwar «in aller Freundschaft». Sein Mann habe immer gesagt: «Rudi, wenn du in die Politik gehst, dann lass‘ ich mich scheiden.» Jetzt lasse man sich «im besten Einvernehmen scheiden».
Weiter sagte Fußi zu seiner Ehe: «Ich habe meinen Mann wirklich schlecht behandelt.» Er sei fremdgegangen und in seinen jungen Jahren «sogar handgreiflich geworden», wird er in Berichten zur Pressekonferenz zitiert.
Fußi erklärte dieses Verhalten mit seiner ADHS-Erkrankung, die vor drei Monaten diagnostiziert worden sei. Sie habe dazu geführt, dass er die Menschen am schlechtesten behandelt habe, die ihm am nächsten seien.
«Impfopfer»
Des weiteren erklärte Fußi, seit langem an chronischem Rheuma zu leiden und dieses durch Konsum von Cannabis behandelt zu haben. Er bezeichnete sich zudem als «Impfopfer», da die mRNA-Corona-Impfung seine Rheuma-Behandlung wirkungslos gemacht und er wieder schlimmste Rheuma-Schübe bekommen habe.
Zur Linderung habe er zwischenzeitlich «zehn bis 15 Joints pro Tag» geraucht, so Fußi. Durch eine Wechselwirkung der ADHS-Medikamente mit dem Cannabis sei es schliesslich nach drei Tagen zu einer «Cannabis-indizierten Episode» gekommen, er habe sich deshalb in Behandlung begeben müssen.
«Rechtsextreme oder Trottel»
Fußi entschuldigte sich bei seiner Pressekonferenz bei zahlreichen Menschen und Gruppen, die er in der Vergangenheit beleidigt hatte. Dazu zählte er u.a. Wähler*innen des FPÖ-Politikers Norbert Hofer, die er auf der Kurznachrichtenplattform X kollektiv als «Rechtsextreme oder Trottel» beschimpft hatte, ebenso als «Nazis».
Der SPÖ warf er vor, mit einem Dossier an persönlichen Details durch die Redaktionen zu tingeln und eine Schmutzkübelkampagne gegen ihn zu führen.
Politisch attackierte Fußi der derzeitigen SPÖ-Vorsitzenden Babler persönlich und forderte eine radikale Kurswende auf fast sämtlichen Gebieten ein: Die SPÖ, die Fußi konsequent als «meine Partei» bezeichnete, solle «nicht zur Partei der Arbeitslosen und Obezahrer» werden.
Die SPÖ sei mittlerweile «sichtlich genervt» von den Vorwürfen Fußis, schreibt die Kleine Zeitung. Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim kündigte demnach in einer Aussendung an, den Sachverhalt zur rechtlichen Prüfung einem Anwalt zu übergeben.
Ein FPÖ-Politiker aus dem niederösterreichischen Bezirk Melk sorgt mit einer Bildcollage für Aufregung: Darin vergleicht er eine Pride-Veranstaltung mit der Hitlerjugend und spricht von Indoktrination (MANNSCHAFT berichtete).
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