Strapse und Sci-Fi: Die Rocky Horror Show ist zurück!
Brad, Janet und Dr. Frank N. Furter sind bis Februar 2025 im Theater St. Gallen zu sehen.
«Let's Do the Time Warp Again» - Mindestens einmal im Leben muss man zu diesem Song getanzt haben! Das Musical ist grossartig schräg und skurril - und ein Plädoyer für sexuelle Selbstbestimmung.
Richard O’Briens Klassiker, der nun seit langer Zeit wieder in St. Gallen gezeigt wird, lädt das Publikum dazu ein, sich der schrillen Bühnenparty anzuschliessen. Time Warp, Sweet Transvestite, Sword of Damocles und Touch-A, Touch-A, Touch Me sind nur einige der weltbekannten Songs, die die exzentrischen Schlossbewohner*innen dem Publikum entgegen schmettern.
Brad, Janet und der ganz normale Wahnsinn
In einer stürmischen Novembernacht sucht das frisch verlobte Spiesser-Pärchen Brad und Janet nach einer Autopanne Unterschlupf in einem nahegelegenen, düsteren Schloss. Der unheimliche Diener Riff-Raff (Michael von der Heide) und das seltsame Hausmädchen Magenta öffnen ihnen die Tür.
Der exzentrische und sehr freizügig gekleidete Herr des Hauses, der Dr. Frank N. Furter, ist hocherfreut über den Besuch und führt die beiden in sein Labor. Dort stellt er ihnen Rocky vor, seine neuste Kreation und ein von ihm nach eigenen Idealvorstellungen erschaffenes Menschenwesen. Von nun an nimmt das Chaos seinen Lauf und die durchgeknallten Bewohner*innen des Schlosses nehmen Janet und Brad mit auf einen einzigartigen Trip.
Das Bühnenbild wechselt zwischen düsteren und knallbunten Elementen und schafft so eine glamourös-kuriose Atmosphäre, die perfekt zu den skurrilen Protagonist*innen passt. Yascha Finn Nolting glänzt als charismatischer Frank N. Furter und wird schnell zum Star des Abends. Mit seiner tiefen, ausdrucksstarken Stimme und einer gelungenen Mischung aus lasziver Verführung und theatralischer Exzentrik zieht er das Publikum von Beginn an in seinen Bann.
Pascale Pfeuti bringt die frisch verlobte Janet Weiss wunderbar naiv und leicht hysterisch auf die Bühne. Jonathan Fiebig als Brad Majors verkörpert mit seiner Feinripp-Unterwäsche die Spiessigkeit seines Charakters perfekt. Mit Heidi Maria Glössner als Erzählerin und Michael von der Heide in der Rolle des Riff Raff hat das Theater St. Gallen ausserdem zwei bekannte Grössen der Schweizer Unterhaltungsszene für das Musical gewinnen können.
Anleitung zum Mitmachen
Alteingesessene Rocky-Fans kennen den Drill: Die Show ist zum Mitmachen gedacht! Lauter Applaus, Zwischenrufe, Konfetti und Wasserpistolen sind fester Bestandteil jeder Aufführung. Und keine Sorge: Alles, was man für einen Besuch der Rocky Horror Show braucht, erhalten die Besucher*innen an der Theaterkasse.
Vater der intergalaktischen Bühnenshow
Gerade einmal 60 Zuschauer*innen sassen 1973 im Londoner Royal Court Theatre Upstairs, als das Musical über einen bisexuellen Wissenschaftler vom Planeten Transsexuell in Frauenkleidern und Strapsen Premiere feierte.
Thematisch war die «Rocky Horror Show» ihrer Zeit weit voraus, denn erst seit 1967 waren homosexuelle Handlungen unter Männern in Grossbritannien nicht mehr strafbar. «Glamrock und offene Sexualität waren überall, Homosexuelle hatten ihr Coming-out und es lag etwas in der Luft», so O'Brien anlässlich einer Jubiläumstournee.
Die Rocky Horror Show ist noch bis zu Mitte Februar 2025 im Theater St. Gallen zu sehen. Die Show dauert ca. 2 Stunden und 20 Minuten und beinhaltet eine Pause. Tickets gibt es ab CHF 51, direkt beim Theater.
Mehr Infos zur Rocky Horror Show und dem Spielplan auf konzertundtheater.ch
Das könnte dich auch interessieren
Kultur
Björn Ulvaeus: Trump hört bei Abba-Musik wohl nicht genau hin
Donald Trump hat auf seinen Wahlkampfveranstaltungen Musik von Abba gespielt. Bandmitglied Björn Ulvaeus findet das schrecklich.
Von Newsdesk/©DPA
Musik
Kultur
Breymers Weg zur Selbstakzeptanz
«When I Get Through» beschäftigt sich mit ihrer Beziehung zu Geschlecht und Identität.
Von Christina Kipshoven
Musik
Lesbisch
Chloë Grace Moretz kombiniert Coming-out mit Wahlempfehlung
Die 27-Jährige unterstützt Kamala Harris
Von Newsdesk Staff
Kultur
Coming-out